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Verkehrsunfall oder Missverständnis? Reitausflug im Steinwald endet unsanft – Polizei sucht Zeugen

Erbendorf – Ein gemütlicher Reitausflug im Steinwald endete am Sonntag alles andere als friedlich. Zwischen Hopfau und Pfaben kam es auf einem Forstweg zu einem Vorfall, dessen Details bisher nur von einer der Beteiligten geschildert wurde. Die Polizei ermittelt wegen eines Verkehrsunfalls mit einer leichtverletzten Person – und sucht nun nach Zeugen.

Was genau geschehen ist? Nun ja, das hängt wohl davon ab, wen man fragt. Fest steht: Eine 27-jährige Frau und ihre Begleiterin ritten fröhlich zwischen Räuberfelsen und Vogelfelsen dahin, als plötzlich – und wie es scheint mit einem Hauch zu viel Elan – ein Fahrradfahrer auftauchte. Der Radler soll mit hoher Geschwindigkeit vorbeigefahren sein, woraufhin das Pferd der jungen Dame erschrak und sie unsanft zu Boden beförderte.

Ob der Mann den Sonntagsausflug im Wald mit einer Radtour de France verwechselt hatte oder die Reiterin schlicht das Gleichgewicht verlor, das wird nun zu klären sein. Der Fahrradfahrer aber hielt nicht etwa an, um zu helfen, sondern zückte – wie sollte es in diesen digitalen Zeiten anders sein – seine Kamera. Anstatt erste Hilfe zu leisten, kündigte er an, das Video der am Boden liegenden Frau zu veröffentlichen. Von einem freundlichen „Geht es Ihnen gut?“ offenbar keine Spur.

Seine weibliche Begleiterin hatte offenbar genauso wenig Interesse daran hatte, den Vorfall zu klären. Gemeinsam setzte das sportliche Duo seine Fahrt in Richtung Grötschenreuth fort, als wäre nichts passiert.

Die Polizei jedenfalls betrachtet das Ganze nicht als kleinen Disput unter Sportbegeisterten, sondern als einen Verkehrsunfall mit leichtverletzter Person und hat einen Zeugenaufruf gestartet. Wer den Vorfall am Sonntag um 09.30 Uhr auf dem Forstweg zwischen Pfaben und Hopfau beobachtet hat, möge sich bei der Polizeiinspektion Tirschenreuth melden (Tel.: 09631/7011-0).

Ach ja, falls sich der waghalsige Fahrradfahrer selbst angesprochen fühlt: Er wird als etwa 50-jährig beschrieben, mit kurzen grauen Haaren, ca. 1,65 Meter groß und von schlanker Statur. Er trug einen dunklen Fahrradhelm und blaue Fahrradkleidung – ein echter Hingucker im Wald, möchte man meinen. Seine Begleiterin, möglicherweise eine Komplizin im Wald-Abenteuer, soll etwa 35 Jahre alt sein, mit kurzen dunklen Haaren und schlanker Figur.

Ob der Zwischenfall nun ein Missverständnis oder ein schwerwiegender Verkehrsunfall war – es bleibt spannend. Die Polizei wird sich hoffentlich bald ein genaueres Bild machen können.