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THW Bayern: Erfolgreiche Bilanz der Hochwasser-Einsätze

MÜNCHEN.- Seit dem 30. Mai kämpften die Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) in Bayern gegen die Folgen des Tiefs „Orinoco“. Über 3.000 Helferinnen und Helfer waren im Einsatz, um die gravierenden Überschwemmungen, die durch Starkregen verursacht wurden, zu bewältigen. Trotz der sich langsam entspannenden Lage ist der Einsatz für viele THW-Kräfte noch nicht beendet. In einigen Regionen werden die Aufräumarbeiten noch Tage andauern.

Umfangreiche Hilfeleistung in Südbayern

Die Überschwemmungen trafen besonders die Regierungsbezirke Schwaben, Ober- und Niederbayern. Mehrere Landkreise mussten die höchste Meldestufe 4 ausrufen. Die THW-Kräfte reagierten schnell und effektiv: Sie sicherten Dämme und schützten Eigentum mit zehntausenden Sandsäcken. Mithilfe von Hochleistungspumpen wie der Drehkolbenpumpe vom Typ Börger, die über 50 Millionen Liter Wasser förderte, konnten sie Wasser aus Häusern und Gefahrenstellen entfernen.

In Irsching und Baar-Ebenhausen kam diese Pumpe zum Einsatz, um kritische Pegelstände zu senken. Die Pumpe, die 25.000 Liter Wasser pro Minute befördern kann, war ein unverzichtbares Werkzeug im Hochwasserschutz.

Im Landkreis Pfaffenhofen befestigen THW-Einsatzkräfte Schläuche an einer Hochleistungspumpe. (THW/Michael Matthes)

Moderne Technik im Einsatz

Zur Erkundung der großflächigen Überschwemmungen setzten die THW-Einheiten Drohnen ein, die detaillierte Bilder aus der Vogelperspektive lieferten. Diese Daten ermöglichten präzisere Entscheidungen in unübersichtlichen Schadenslagen. Mobile Hochwasserpegel-Trupps installierten automatische Wasserstandsüberwachungen, die im Fünf-Minuten-Takt Daten an einen Server übermittelten und bei schnellen Wasseranstiegen Alarm auslösten.

Logistische Meisterleistung und Koordination

104 der 111 bayerischen Ortsverbände des THW waren aktiv. Sie überwachten Pegel, evakuierten Menschen und unterstützten Führungsstäbe. Verschiedene Logistik-Einheiten des THW bereiteten täglich mehr als 7.000 Mahlzeiten zu und versorgten damit eigene und andere Einsatzkräfte. Die Spezialeinheit VOST (Virtual Operations Support Team) erstellte eine digitale Lagekarte, die der Wasserwirtschaft zur Einschätzung der Situation diente.

In Regensburg wird mit vereinten Kräften Material zur Dammsicherung an den Einsatzort gebracht. (THW/Marcel Holler)

Einsatzstunden und weitere Maßnahmen

Die Einsatzkräfte leisteten insgesamt rund 83.000 Stunden. Räumgruppen unterstützten weiterhin bei den Aufräumarbeiten, befreiten Straßen und Wege von Schlamm, Geröll und Schutt und betrieben Separationsanlagen zur Aufbereitung von Öl-Wasser-Gemischen. Bereits 3,5 Millionen Liter dieses Gemisches wurden filtriert.

Im Landkreis Pfaffenhofen pumpen Einsatzkräfte enorme Wassermassen ab.(THW/Michael Matthes)

Dank des unermüdlichen Einsatzes und der modernen Ausrüstung konnten alle Schadensstellen Stück für Stück bewältigt werden. Die enge Zusammenarbeit mit anderen Hilfs- und Bevölkerungsschutzorganisationen, Behörden und Feuerwehren verlief reibungslos und sorgte für einen erfolgreichen Einsatz.

Ausblick

Aktuell sind noch rund 100 THW-Kräfte im Einsatz, während parallel in München die Vorbereitungen für die EURO24 laufen.

Für die Einsatzkräfte des THW in Bayern ist die Arbeit noch nicht beendet, doch die Bilanz zeigt, wie wichtig und effizient der Einsatz moderner Technik und gut ausgebildeter Kräfte im Katastrophenschutz ist.