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Schon wieder Welpenschmuggel – diesmal im Zug aus Tschechien

SCHIRNDING. Nur wenige Tage nach unserem Bericht über fünf illegal transportierte Hundewelpen auf der A6 haben Zöllner erneut einen Fall von Welpenschmuggel aufgedeckt – diesmal in einem aus Tschechien kommenden Reisezug. Bei der Kontrolle in Schirnding stießen Beamte des Hauptzollamts Regensburg (Kontrolleinheit Verkehrswege Selb) auf einen gerade einmal vier Wochen alten Hundewelpen ohne Tollwutimpfschutz, Chip oder EU-Heimtierausweis.

Der 28-jährige Besitzer aus Rheinland-Pfalz hatte den Welpen nach eigenen Angaben kurz zuvor in Cheb für rund 200 Euro erworben. Das Muttertier war nicht vor Ort. Aufgrund des jungen Alters war eine Impfung noch nicht möglich, was den Transport nach Deutschland illegal machte. Der Mann zeigte sich uneinsichtig, obwohl die Zöllner auf die tierschutzwidrige Trennung des Tieres von seiner Mutter hinwiesen.

In Absprache mit dem Veterinäramt Wunsiedel wurde der Welpe in Quarantäne genommen. Die Kosten für Unterbringung und Impfungen muss der Besitzer tragen. Gegen ihn wird wegen Verstößen gegen tiergesundheitsrechtliche und tierschutzrechtliche Vorschriften ermittelt – es drohen Bußgelder bis zu 25.000 Euro.

Zollchef Günter Schnabel warnt eindringlich: „Der Kauf von Hundewelpen im Ausland mag verlockend wirken, kann aber für Tiere und Halter gravierende Folgen haben.“ Neben der Gefahr von Krankheiten wie Tollwut litten die viel zu früh getrennten Welpen auch unter schweren Entwicklungsstörungen.