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Rund um die Uhr erreichbar – 50 Jahre Lagezentrum Bayern

MÜNCHEN. Im „Lagezentrum Bayern“ – kurz LzBy – laufen seit 50 Jahren alle Fäden zusammen. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann gratuliert zum Jubiläum: „Unser Lagezentrum Bayern ist ein Erfolgsmodell und genießt weit über Bayerns Grenzen hinaus einen hervorragenden Ruf. Die Kolleginnen und Kollegen sind rund um die Uhr hochengagiert im Einsatz und leisten eine ausgezeichnete Arbeit. Auf Grundlage der Informationen des Lagezentrums können wir wichtige Entscheidungen treffen.“

Foto: Bayerisches Innenministerium

Das LzBy sammelt, bewertet und steuert laut Herrmann relevante Informationen aus ganz Deutschland. Dazu gehört auch die Erstellung von Lageberichten, die im Innenministerium oder an andere Ministerien und Behörden verteilt werden. Lageberichte werden unter anderem zum Demonstrationsgeschehen oder zur Kriminalitätslage erstellt.

Foto: Bayerisches Innenministerium


Eine weitere zentrale Aufgabe ist die Koordinierung von besonderen Einsatzlagen wie größere Unglücksfälle oder Katastrophen, die mehrere Polizeipräsidien oder Bundesländer betreffen. Das umfasst beispielsweise die Anforderung von Polizeikräften oder besonderen Einsatzmitteln wie Hubschrauber. Dabei nutzt das LzBY ein hochmodernes Einsatzleitsystem, das mit den Einsatzzentralen der Bayerischen Polizei verknüpft ist. „Zudem betreut unser Lagezentrum eine Sende- und Empfangsstation des Modularen Warnsystems ‚MoWaS'“, ergänzte Herrmann. „Damit können über verschiedene Kanäle zeitnah Meldungen und Warnungen an die Bevölkerung herausgegeben werden.“

Olympische Spiele

Anlässlich der Olympischen Sommerspiele 1972 wurde ein ‚Informations- und Lagezentrum‘ eingerichtet, das der Polizeiabteilung im bayerischen Innenministerium unterstellt und Bindeglied der verschiedenen Polizei-Führungsstäbe war. Die Notwendigkeit einer solchen Zentralstelle untermauerten insbesondere die schrecklichen Ereignisse rund um den Überfall auf die israelische Olympiamannschaft. Aufgrund der auch nach den Olympischen Spielen weiterhin angespannten Sicherheitslage rief das bayerische Innenministerium am 10. Oktober 1972 das ‚Lagezentrum Bayern‘ als ständige und rund um die Uhr besetzte Einrichtung ins Leben.

Das Lagezentrum Bayern wurde anläßlich der Olympischen Spielen 1972 gegründet.
Foto: Bayerisches Innenministerium

„Seit der Gründung haben wir unser Lagezentrum beständig fortentwickelt“, verdeutlichte Herrmann. Das betreffe neben Technik und Personal vor allem auch die Einsatzkonzeptionen. Als die Innenminister der Länder und des Bundes 1974 den Beschluss fassten, bundesweit Lagezentren einzuführen, diente Bayern als Vorbild für die Lagezentren im Bundesinnenministerium und in den Innenministerien der Bundesländer.