Rehbraten zum Doppeljubiläum
Familie Fraas bejagt seit 70 Jahren das Zwergauer Revier
ZWERGAU. Ein ganz besonderes Jubiläum feierten Jagdpächter und die Jagdgenossen von Zwergau: Seit 70 Jahren bejagt die Familie Fraas aus Marktredwitz das Revier. Ein so langer Zeitraum dürfte für ein Jagdpachtverhältnis wohl weit und breit einmalig sein.
Schon der Großvater Adolf ging hier auf die Jagd. Auf ihn folgte Vater Max und dann Dr. Eduard Fraas selbst, der die Jagd zusammen mit seinem Onkel Bruno Fraas ausübte. Und mit Sohn Florian ist nun seit geraumer Zeit nun schon die vierte Generation im Revier unterwegs.
Süffisante Anekdoten
Der Jubilar gab in seiner Rede einige süffisante Anekdoten zum Besten. So sei sein Großvater Adolf Fraas mit Zustimmung der Zwergauer bereits im Herbst 1949 hier zur Jagd gegangen. Vom Oberförster Josef Kappl hatte er sich einen alten Ami-Stutzen geborgt. Da die Jagdhoheit damals aber noch bei der Besatzungsmacht lag, habe der Großvater eigentlich gewildert. Lange sei dies her und längst verjährt.
Überhaupt habe sich seit dieser Zeit im Jagdwesen vieles verändert. Die Jagd auf Schnepfen, Tauben, Fasan, Rebhühner und Hasen ist Vergangenheit. Die Herausforderungen heute liegen beim Rehwildverbiss und der Schwarzwildproblematik. Auch Luchs und Wolf werden wir alle wieder erleben, prophezeite der Redner. Diese Entwicklung lasse sich nicht aufhalten. Dr. Fraas sieht dies alles nicht negativ. Jede Generation lebe in und gestalte Ihre Zeit.
Während der vielen Jahre gab es weder innerhalb der Jagdgenossenschaft noch mit den Jagdgenossen jemals Streitigkeiten. Mit einer zünftigen Feier im Gasthof Waldfrieden in Hahneneggarten wolle sich Dr. Eduard Fraas deshalb bei den Zwergauern für das entgegengebrachte Vertrauen während der vergangenen sieben Jahrzehnte bedanken.
Ein weiterer nicht minder wichtiger Grund für die Feierlichkeiten war der 70. Geburtstag, den der Jagdpächter vor wenigen Tagen feiern durfte. Der Zahnarzt lud anlässlich dieses Doppeljubiläums zu einem Wildessen ein, das von den Wirtsleuten Murr ganz vorzüglich zubereitet wurde. Natürlich stammten die Rehe aus dem Zwergauer Revier und wurden dort schonend und bleifrei erlegt.
Für die passende musikalische Umrahmung sorgte Walter Kobel aus Erbendorf.
Die Jagdgenossen dankten wiederum der Pächterfamilie Fraas für die gute Zusammenarbeit. Jagdvorsteher Ludwig Kastner überreichte im Namen aller Jagdgenossen an den Jubilar eine mit jagdlichen Motiven bemalte Ehrentafel. Der Beschenkte versprach einen würdigen Platz dafür zu finden.