Kultur und MedienOberpfalz

Neue Impulse für Erinnerungskultur in der Oberpfalz

REGENSBURG. Vielfalt, Engagement und neue Schwerpunkte prägten die aktuelle Sitzung des Kulturausschusses des Bezirkstags der Oberpfalz. Im Mittelpunkt standen neben bewährten Förderbereichen auch neue Initiativen im Bereich der Erinnerungskultur, die künftig stärker in der Region verankert werden sollen.

Bezirkstagspräsident Franz Löffler würdigte die Arbeit von Bezirksheimatpfleger Dr. Tobias Appl und dessen Team. Die Kulturarbeit des Bezirks reiche von Denkmal- und Volksmusikpflege über die Förderung von Festspielen und Laientheater bis hin zu Kulturprojekten vor Ort wie dem Heimatmobil. „Mit der Bandbreite unserer Arbeit sind wir ein wichtiger Faktor im gesamten Kulturleben“, betonte Löffler.

Neuer Arbeitskreis Erinnerungskultur vorgestellt

Erstmals präsentierte sich der neu gegründete Arbeitskreis Erinnerungskultur. Bereits Anfang November setzte Bezirkstagspräsident Löffler gemeinsam mit rund 40 Teilnehmern ein Zeichen beim Besuch des Lern- und Gedenkorts Hartheim in Alkoven bei Linz. Dort wurden in den Jahren 1940/41 insgesamt 641 Patienten der damaligen Heil- und Pflegeanstalt Neuprüll im Rahmen der sogenannten T4-Aktion vom NS-Regime ermordet.

Für das kommende Jahr sind weitere Projekte geplant, darunter ein Filmabend in Weiden sowie eine Gedenkveranstaltung an einem historisch relevanten Ort in der Oberpfalz außerhalb von Regensburg. Auch die Weinschenkvilla in der Regensburger Hopppestraße, 1899 vom jüdischen Bankier Max Weinschenk erbaut, soll nach ihrer anstehenden Generalsanierung in die Erinnerungskultur des Bezirks eingebunden werden.

Kulturförderung mit klaren finanziellen Empfehlungen

Zur Unterstützung der vielfältigen Kulturarbeit empfahl der Kulturausschuss dem Bezirkstag, im Haushalt 2026 rund 1,1 Millionen Euro bereitzustellen. Für die Denkmalpflege sind zusätzlich knapp 1,4 Millionen Euro vorgesehen, während Bodendenkmäler mit 4.000 Euro gefördert werden sollen.

Ein wichtiger kultureller Impulsgeber bleibt die bezirkseigene Berufsfachschule für Musik im Raum Sulzbach-Rosenberg. Für ihren Betrieb sollen im Haushalt 2026 rund 1,1 Millionen Euro eingeplant werden. Auch das Sudetendeutsche Musikinstitut, seit Oktober 2025 unter der Leitung von Dr. Christoph Meixner, soll mit knapp 180.000 Euro unterstützt werden. Geplant sind unter anderem die stärkere Digitalisierung der Bestände sowie internationale Kooperationen.

Für das Freilandmuseum Oberpfalz sind rund drei Millionen Euro für Betriebskosten und Bildungsarbeit vorgesehen. Weitere Mittel fließen in die Jugendarbeit, etwa für den Bezirksjugendring Oberpfalz, die Medienfachberatung sowie die Jugendbildungsstätte Waldmünchen. Auch Zuschüsse für Musikakademie, Breitensport und zahlreiche kulturelle Einzelprojekte wurden bewilligt.