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„Miteinander für Erbendorf“ – Neue Wählerinitiative offiziell gegründet

ERBENDORF. In Erbendorf wird es politisch spannend: Die neue Wählerinitiative „Miteinander für Erbendorf“ (MfE) hat sich nun offiziell gegründet und ist damit bereit, bei der nächsten Kommunalwahl anzutreten. Was als lose Bürgerinitiative begann, hat nun feste Strukturen – und ein klares Ziel: mehr Transparenz, Bürgernähe und Sachpolitik jenseits von Parteigrenzen.

„Weil sich etwas ändern muss“

„Das hören wir in fast jedem Gespräch“, sagt der frisch gewählte Vorsitzende David Frischholz, der künftig auch als Sprecher der Initiative fungiert. Unterstützt wird er von einem rund fünfzehnköpfigen Kernteam, das die Gründung vorbereitete. „Kommunalpolitik soll wieder näher an den Menschen sein und braucht neue Ideen“, betont Frischholz.

Die Initiative versteht sich als überparteiliche Bürgerbewegung, die eine bürgernahe, sachorientierte und zukunftsgerichtete Kommunalpolitik anstrebt – transparent, unabhängig und lösungsorientiert.

Nicht schwarz, nicht rot – einfach Erbendorf

Gerüchte, es handle sich um eine „weitere schwarze Liste“, weist Frischholz entschieden zurück: „Ja, bei uns engagieren sich auch Mitglieder bestehender Parteien. Aber wir sind keine Parteigruppe und keine Tarnliste. Wir sind offen für unterschiedliche Meinungen – ideologiefrei und unabhängig. Uns verbindet der Wunsch, dass es in Erbendorf wieder um die besten Ideen geht, nicht um Parteifarbe.“

Erste Aktionen mit großer Resonanz

Bereits zur Erbendorfer Kirchweih präsentierte sich „Miteinander für Erbendorf“ erstmals in der Öffentlichkeit – mit einem Infostand am Kaiserberg. Das Interesse war überwältigend: Viele Bürgerinnen und Bürger suchten das Gespräch, drückten Zustimmung aus und boten ihre Unterstützung an. „Wir haben gemerkt, dass viele Menschen die parteipolitischen Spielchen im Stadtrat satt haben“, so Frischholz.

Aufsehen erregte auch die Einladung zur Stadtratssitzung im Oktober. Zahlreiche Interessierte folgten der Aufforderung, sich selbst ein Bild zu machen – und bemerkten prompt eine ungewohnte Harmonie im Gremium. „Wenn Bürger zuhören, läuft manches plötzlich erstaunlich rund“, heißt es augenzwinkernd aus den Reihen der Initiative.

Im Anschluss fand ein offener Bürgerstammtisch statt, zu dem sich rund 20 Teilnehmende einfanden. Auch dort gab es lebhafte Diskussionen, neue Kontakte und spontane Zusagen zur Mitarbeit.

Neue Wege im Wahlkampf

Mit einer großformatigen „Stellenanzeige“ in den sozialen Medien suchte die Initiative jüngst öffentlich nach engagierten Bürgerinnen und Bürgern, die sich in der Kommunalpolitik einbringen möchten. Gesucht werden Menschen mit Ideen, Verantwortungsbewusstsein und Lust, ihre Stadt mitzugestalten. Natürlich ist die Anzeige mit einem Augenzwinkern zu verstehen, doch skizziert im Kern das, was sich MfE unter einem Stadtrat bzw. einer Stadträtin vorstellt. „Unsere Kandidatinnen und Kandidaten kommen nicht aus Parteiapparaten, sondern aus der Mitte der Gesellschaft – Handwerk, Wirtschaft, Ehrenamt, Familie. Wir wollen echte Vielfalt im Stadtrat“, erklärt Doro Brack, die sich ebenfalls bei MfE engagiert. Darüber hinaus sei man jetzt schon stolz, einen großen Frauenanteil zu besitzen und wirklich vom Querschnitt der Bevölkerung zu sprechen.

Im Mittelpunkt stehe Erbendorf selbst – und die besten Ideen für die Zukunft. Erst wenn genügend Mitstreiter gefunden sind, wird die Kandidatenliste erstellt. „Die Liste ist das Ergebnis – nicht der Startpunkt“, betont die Mitstreiterin.

Offener Stammtisch im November

Der nächste offene Bürgerstammtisch findet am Montag, 17. November 2025, nach der Stadtratssitzung um 18 Uhr, diesmal im Roten Roß statt. Eingeladen sind alle, die sich für Kommunalpolitik interessieren oder eigene Ideen einbringen möchten – unabhängig davon, ob sie aus dem Kernort oder den Ortsteilen kommen. „Wir unterscheiden nicht zwischen Stadt- und Landliste – wir sind Erbendorf, gemeinsam“, so Frischholz.

Blick nach vorn

Da nun die rechtlichen Grundlagen geschaffen sind und die groben Strukturen stehen, geht man voller Tatendrang an die Ausgestaltung der Initiative. Für neuen Input sei man zu jeder Zeit offen und freue sich über weitere Unterstützung in egal welcher Richtung, ganz gleich ob Mitstreiter(in), Geld- oder Ideengeber(in). Als nächste Etappen stehen die Erstellung der Kandidatenliste und das Sammeln der notwendigen Unterstützungsunterschriften an. Frischholz zeigt sich zuversichtlich: „Das Interesse ist groß. Viele sagen uns: Endlich tut sich was. Jetzt ist es Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen.“

Internet: www.miteinander-fuer-erbendorf.de