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Kranzniederlegung in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg: SPD-AG 60plus erinnert an die Opfer des Nationalsozialismus

Regenburg/Flossenbürg. Die Arbeitsgemeinschaft 60plus der SPD veranstaltet regelmäßig Gedenkfeiern in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg. Auch in diesem Jahr legten Bezirksvorsitzender Reinhold Strobl und weitere Teilnehmer Kränze nieder, um der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken. „Wir wollen immer wieder an die damaligen schrecklichen Ereignisse erinnern“, betonte Strobl. Besonders wichtig sei es jedoch, auch heute gegen jegliche Hetze und Diskriminierung entschieden vorzugehen.

Strobl unterstrich die Notwendigkeit, wachsam zu bleiben: „Überall da, wo gegen Minderheiten, Andersdenkende, Flüchtlinge oder Menschen, die Hilfe bedürfen, gehetzt wird, müssen wir sofort handeln.“ Derartige Verbrechen, wie sie in der NS-Zeit begangen wurden, dürften sich niemals wiederholen. „Unser Ziel muss es sein, Europa und die Welt friedlicher zu gestalten“, so der Bezirksvorsitzende.

Erschütternde Eindrücke der Gedenkstättenführung

Zu Beginn der Gedenkveranstaltung erhielten die Teilnehmer eine Führung durch die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg. Die geschichtlichen Schilderungen hinterließen bei den Teilnehmern tiefe Betroffenheit. Zwischen 1938 und 1945 hielt die SS im Konzentrationslager Flossenbürg und seinen 90 Außenlagern etwa 100.000 Häftlinge gefangen. Mindestens 30.000 von ihnen starben unter unmenschlichen Bedingungen. Das Lager wurde errichtet, um die Granitvorkommen der Region durch Zwangsarbeit auszubeuten. Auch der spätere SPD-Politiker Kurt Schumacher war kurzzeitig in Flossenbürg inhaftiert.

Mahnung vor der Gedenktafel der Seligergemeinde

Die Gedenkfeier fand unter musikalischer Begleitung vor der Gedenktafel der Seligergemeinde statt. Hier legten Erika Faul aus Nürnberg und Reinhold Strobl im Namen der SPD-AG 60plus zwei Kränze nieder. An der Zeremonie beteiligten sich auch Nürnberger Sozialdemokraten sowie die Landtagsabgeordnete Nicole Bäumler.

In seiner Ansprache erinnerte Strobl an die historische Dimension des NS-Terrors und wies darauf hin, dass bereits drei Tage vor der Verabschiedung des „Ermächtigungsgesetzes“ im Jahr 1933 Heinrich Himmler die Eröffnung des ersten Konzentrationslagers in Dachau verkündete. In nur zwölf Jahren habe das NS-Regime Europa verwüstet und Millionen von Menschen in einem sinnlosen Krieg getötet. Darüber hinaus verwies Strobl auf das Leid, das viele Menschen durch seelische und körperliche Verwundungen erfahren haben.

Gedenken an die Opfer des Widerstands

Die Kranzniederlegung stand im Zeichen des Gedenkens an alle, die während des Nationalsozialismus ihr Leben verloren – sei es, weil sie Widerstand gegen das Regime leisteten, an ihrer Überzeugung oder ihrem Glauben festhielten, oder weil sie zu einer verfolgten Minderheit gehörten. Strobl betonte, dass das Gedenken auch diejenigen umfassen müsse, die als „lebensunwert“ eingestuft wurden – etwa aufgrund von Krankheit oder Behinderung – und deshalb ermordet wurden.

Die SPD-AG 60plus setzt sich mit solchen Gedenkveranstaltungen für ein dauerhaftes Erinnern an die Opfer des NS-Regimes ein und mahnt gleichzeitig zu Wachsamkeit gegenüber aktuellen Entwicklungen.

Im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus legten Erika Faul (Nürnberg) und der Oberpfälzer 60plus-Bezirksvorsitzende Reinhold Strobl bei der Gedenktafel der Seligergemeinde Kränze nieder.
Foto: AG 60plus
MdL Nicole Bäumler beteiligte sich ebenso wie Nürnberger Sozialdemokraten an der Gedenkfeier der SPD-AG 60plus in der KZ-Gedenkstätte, zu der Bezirksvorsitzender Reinhold Strobl eingeladen hatte.
Foto: AG 60plus