Führungswechsel im Staatlichen Bauamt
AMBERG. Nach knapp zehn Jahren als Behördenleiter sowie als Leiter des Fachbereichs Straßenbau am Staatlichen Bauamt Amberg-Sulzbach wurde Diplom-Ingenieur Henner Wasmuth von Regierungspräsident Axel Bartelt Ende April in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.
Der gebürtige Hannoveraner hat vor 35 Jahren in Bayern Fuß gefasst: Nach dem Studium des Bauingenieurwesens an der TU Braunschweig und einem anschließenden Referendariat in Niedersachsen trat Wasmuth im Januar 1986 beim damaligen Landbauamt Weiden in die Bayerische Staatsbauverwaltung ein. Ein besonderes Projekt in dieser Zeit war das Baurecht für die 13 Kilometer lange B299-Ortsumgehung Kaltenbrunn, die teilweise auf Flächen des Truppenübungsplatzes geplant wurde.
Weitere berufliche Stationen bildeten die Dienstorte Nürnberg und Würzburg der Autobahndirektion Nordbayern, wo er an umfangreichen Baumaßnahmen an der A93, A71 und A3 mitgewirkt hat. Von 2007 bis 2011 war Wasmuth mit der Behördenleitung des Staatlichen Bauamtes Nürnberg betraut. In dieser Zeit wurde u.a. die schwierige Planung für eine Flughafenanbindung an die A3 bearbeitet und zahlreiche Ortsumgehungen, Bestandsausbauten, Bauwerkserneuerungen und Radwege im Umland von Nürnberg fertiggestellt. Im November 2011 kehrte er auch beruflich in seine Oberpfälzer Wahlheimat zurück – als Leiter des Staatlichen Bauamtes Amberg-Sulzbach, zuständig für die Betreuung aller staatlichen Baumaßnahmen im Hoch-und Straßenbau in der mittleren bzw. nördlichen Oberpfalz – vom Landkreis Schwandorf im Süden bis Tirschenreuth im Norden.
Das Jahrzehnt von Wasmuths Amtszeit war voll herausfordernder Projekte: „Besonders in Erinnerung wird mir aus dieser Zeit zum Beispiel die gütliche Beendigung eines jahrzehntelangen Streites mit Anliegern und Umweltverbänden zum Ausbau der B299 im Bereich des Hessenreuther Berges bleiben“, so Wasmuth. Als weiteren Höhepunkt nennt der bisherige Behördenleiter ein Projekt, an dem sein Fachbereich Hochbau derzeit arbeitet: Der Ausbau der Klosterburg Kastl zur Hochschule für den öffentlichen Dienst, Fachbereich Polizei.
Regierungspräsident Bartelt dankte Wasmuth für seinen langjährigen Einsatz und sein Engagement für das Staatliche Bauamt Amberg-Sulzbach. „Gerne hätten wir Sie im Rahmen eines Festakts verabschiedet“, so der Regierungspräsident. „Auch, wenn dieser corona-bedingt ausfallen muss, so wünsche ich Ihnen für die Zukunft umso mehr alles Gute und weiterhin beste Gesundheit.“
Der frisch gebackene Pensionär wohnt mit seiner Familie seit vielen Jahren in der Gemeinde Illschwang. Seine Pferde, die Liebe zur Musik und viele weitere Hobbys lassen hoffen, dass ihm trotz des Ruhestands nicht langweilig werden wird.
Als neuer Leiter des Staatlichen Bauamts Amberg-Sulzbach übernimmt ab 1. Mai der bisherige stellvertretende Behördenleiter und Leiter des Fachbereichs Hochbau, Diplom-Ingenieur Roman Beer, das Heft des Handels.
„Über die neue, verantwortungsvolle Aufgabe und das Vertrauen, das mir entgegengebracht wurde, freue ich mich sehr. Meinem Vorgänger und bisherigen Chef danke ich für ein bestens bestelltes Haus. Ich kenne und schätze unsere Mannschaft und bin mir deshalb sicher, dass wir die Herausforderungen, die im Hoch- und Straßenbau auf uns zukommen, gemeinsam gut bewältigen werden“, so Beer.
Beer ist in Nürnberg geboren. Nach einer Ausbildung zum Feinmechaniker und dem Studium der Architektur an der TU München trat er 1999 in die Bayerische Staatsbauverwaltung ein. Sein Referendariat absolvierte Beer am Staatlichen Hochbauamt in Freising. Nach der Großen Staatsprüfung betreute er als Abteilungsleiter am Staatlichen Hochbauamt Nürnberg II schwerpunktmäßig US-Baumaßnahmen im Raum Ansbach und Neustadt a. d. Aisch und kümmerte sich ab 2004 um die Baumaßnahmen des Heeres im Zusammenhang mit der Stationierung des Kampfhubschraubers Tiger in der Otto-Lilienthal-Kaserne Roth. Auch bei seinen nächsten Stationen blieb Beer dem Bundesbau treu: Nach einer Tätigkeit als Referent am Bundesbauministerium in Bonn von 2006 bis 2008 kehrte Beer in seine fränkische Heimat zurück und übernahm an der Landesbaudirektion in Nürnberg die Sachgebietsleitung für militärische Baumaßnahmen des Bundes. Durch seine fachaufsichtliche Tätigkeit begleitete er u.a. die Verlegung der Offiziersschule der Luftwaffe von Fürstenfeldbruck nach Roth sowie auch zahlreiche Baumaßnahmen für die Bundeswehr und die US-Streitkräfte in der Oberpfalz.
Bei Übernahme der Bereichsleitung Hochbau am Staatlichen Bauamt Amberg-Sulzbach im Februar 2017 konnte er bereits auf ein umfangreiches Fach- und Projektwissen im militärischen Bauen zurückgreifen. Als Bereichsleiter erweiterte sich seine Zuständigkeit auch auf Landesmaßnahmen. Hier bildeten vor allem die Behördenverlagerungen im Zuge der sog. Heimatstrategie einen Schwerpunkt seiner Tätigkeit, sowie die bereits erwähnte denkmalgerechte Modernisierung der Klosterburg Kastl.
Regierungspräsident Bartelt: „Ich bin froh, dass wir mit Herrn Beer einen bestens geeigneten Behördenleiter bekommen haben. Da er das Amt bereits seit mehreren Jahren kennt, ist ein nahtloser Übergang gewährleistet. Das ist bei einem großen Bauamt mit ca. 450 Mitarbeitern nicht zu unterschätzen. Ich wünsche Herrn Beer für seine neue Aufgabe alles Gute und das nötige Quäntchen Glück, das auch der Tüchtige braucht!“
Am 1. Juli 2021 wird Diplom-Ingenieur Tobias Bäumler die Leitung des Fachbereich Straßenbau übernehmen, den in der Zeit von 1. Mai bis 30. Juni 2021 Baudirektor Gerhard Kederer als Vertreter leitet.