Eine Bühne für neun mutige Vorbilder: Ehrung der Lebensretter in der Oberpfalz
Regensburg – Es gibt Momente im Leben, in denen Zögern keine Option ist. Momente, in denen Mut, Entschlossenheit und Hilfsbereitschaft gefragt sind, um das Wertvollste zu bewahren: ein Menschenleben. Am 27. November 2024 wurden im prunkvollen Spiegelsaal der Regierung der Oberpfalz neun Menschen für genau solche außergewöhnlichen Momente geehrt. Regierungspräsident Walter Jonas würdigte die Lebensretter bei einer Feierstunde für ihre beispielhaften und lebensrettenden Taten.
„Stille Helden“ im Rampenlicht
„Sie sind die stillen Helden, die abseits vom Scheinwerferlicht unendlich viel tun für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft“, erklärte Regierungspräsident Jonas in seiner Ansprache. Ob bei einem Unfall, einem medizinischen Notfall oder in Situationen, in denen jemand mit sich selbst ringt – diese Menschen haben gehandelt, ohne zu zögern, ohne auf eigene Risiken zu achten. „Sie sind Vorbilder für uns alle“, betonte Jonas und überreichte den Geehrten Urkunden und Medaillen, begleitet von bewegenden Laudationes.
Die Retter und ihre Geschichten
Andreas Guttenberger (Regensburg): Ein Leben gerettet – Sekunden, die zählten
Andreas Guttenberger aus Regensburg stand vor einer erschreckenden Situation: Bei einem Verkehrsunfall drohte ein Mann an schweren Blutungen zu sterben. Durch sein entschlossenes und schnelles Eingreifen gelang es ihm, das Leben des Mannes zu retten. Sein Engagement wurde mit einer öffentlichen Belobigung im Auftrag des Bayerischen Ministerpräsidenten gewürdigt, da der eigentliche Aushändigungstermin in München nicht wahrgenommen werden konnte.
Lukas Rubenbauer und Christoph Völkl (Sulzbach-Rosenberg): Hand in Hand gegen Verzweiflung
Ein gemeinsames Handeln war der Schlüssel, als Lukas Rubenbauer und Christoph Völkl das Leben einer älteren Frau retteten, die in einer schweren persönlichen Krise steckte. Ihr beherztes Eingreifen verhinderte einen Suizid und schenkte der Frau eine neue Chance. Beide erhielten eine öffentliche Anerkennungsurkunde mit Medaille.
Benedict Paul (Neumarkt i.d.OPf.) und Dominik Faltermeier (Schwandorf): Polizeiarbeit mit Herz
Die beiden Polizeibeamten Benedict Paul und Dominik Faltermeier waren im Einsatz, als sie einen Menschen in einer lebensbedrohlichen psychischen Notlage fanden. Durch ihr schnelles und professionelles Handeln verhinderten sie einen Suizid und brachten die Person in Sicherheit. Ihre Tat zeigt, wie wichtig Zivilcourage und menschliches Mitgefühl auch im beruflichen Kontext sind.
Juliane Eppler (Mellrichstadt) und Bastian Steuerwald (Elfershausen): Lebensretter am Spielfeldrand
Während eines Fußballspiels wurden Juliane Eppler und Bastian Steuerwald Zeugen eines medizinischen Notfalls. Ein Zuschauer erlitt einen Herzstillstand. Dank ihrer schnellen Reanimationsmaßnahmen gelang es den beiden, das Leben des Mannes zu retten – eine beeindruckende Demonstration von Teamarbeit und Erste-Hilfe-Kenntnissen.
Robin Buckenleib (Burglengenfeld): Ein beherzter Eingriff
Robin Buckenleib zeigte herausragende Zivilcourage, als er einen Suizid verhinderte. Sein Eingreifen war nicht nur mutig, sondern auch entscheidend, um einem Menschen in tiefster Verzweiflung das Leben zu bewahren.
Michael Mickisch (Mitterteich): Lebensrettung im Schulalltag
Als ein Schüler plötzlich zusammenbrach und keinen Herzschlag mehr zeigte, handelte Michael Mickisch ohne zu zögern. Durch seine Reanimationsmaßnahmen konnte das Leben des Schülers gerettet werden. Seine Tat zeigt, wie wichtig es ist, im entscheidenden Moment Verantwortung zu übernehmen.
„Vorbildlich für die gesamte Gesellschaft“
Mit der Ehrung im Spiegelsaal sollte nicht nur die Tat jedes Einzelnen gewürdigt werden, sondern auch ein wichtiges Signal gesendet werden: Zivilcourage, Mitgefühl und die Bereitschaft zu helfen, sind Grundpfeiler unserer Gesellschaft. „Diese Menschen haben uns gezeigt, dass in einer Zeit, die oft von Egoismus geprägt scheint, Werte wie Hilfsbereitschaft und Verantwortung lebendig sind“, so Walter Jonas.
Die Feierstunde endete mit einem gemeinsamen Foto der Geehrten, das deutlich macht: Diese stillen Helden verdienen nicht nur Respekt, sondern auch unsere Dankbarkeit.