Bundeswehr: Geschützte Container für den Verwundetentransport
KOBLENZ. Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) hat die Beschaffung von zwölf geschützten Verwundetentransportcontainern (GVTC) durch einen Vertragsschluss mit der Firma Airbus eingeleitet. Das Vorhaben umfasst ein Finanzvolumen von etwa 39 Millionen Euro. Die GVTC sollen zwischen 2024 und 2026 ausgeliefert werden.
Durch diese Beschaffung verfügt die Bundeswehr über die Fähigkeit zum geschützten Transport von Verwundeten und Kranken auf dem Landweg. Im GVTC können bis zu acht zuvor stabilisierte Patienten zuzüglich zweier sanitätsdienstlicher Begleitpersonen zur ambulanten oder stationären Behandlung transportiert werden.
Der GVTC besteht aus einem 20 Fuß ISO-Container mit einem Gewicht von 13,5 Tonnen. Der Container ist aufgrund der besonders hohen Schutzanforderungen mit entsprechenden Systemen zur ABC-Schutzbelüftung ausgestattet. „Ein Alleinstellungsmerkmal zum Schutz gegen Bedrohungen durch Beschuss oder Ansprengung stellt der patentierte Minen- und Blastschutz dar.“, so der zuständige Projektleiter im BAAINBw. Zudem verfügt der GVTC über einen Technikraum, in dem unter anderem ein Stromerzeugeraggregat sowie eine Klimaanlage untergebracht sind.
Die enthaltene Sanitätsausstattung ermöglicht eine für mindestens acht Stunden autarke, erweiterte notfallmedizinische Betreuung und Überwachung der Patienten. Hierfür wird erstmals eine mobile Sauerstofferzeugungsanlage in ein Fahrzeug zum Patiententransport integriert. Zudem ist der Sanitätsstandard „Intermediate Care“ sichergestellt, nach dem Arzneimittel als Infusionslösung verabreicht werden können, ein Monitoring der Vitalparameter erfolgt und eine Beatmung von bis zu zwei Personen möglich ist.
Die GVTC lassen sich auf bereits in die Bundeswehr eingeführten, geschützte Lastkraftwagen mit Wechselladesystem aufsetzen. Ein nur für den Verwundeten- und Krankentransport mittels GVTC eingesetztes Trägerfahrzeug ist somit nicht erforderlich.