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Bischof em. Wilhelm Schraml verstorben

ERBENDORF/PASSAU. Das Bistum Passau trauert um seinen langjährigen Oberhirten Bischof emeritus Wilhelm Schraml. Bischof Wilhelm ist heute im Wallfahrtsort Altötting, wo er seinen Ruhestand verbracht hatte, im Alter von 86 Jahren friedlich verstorben. Er war Ehrenbürger seiner Geburtsstadt Erbendorf.

Sein Nach­fol­ger im Amt, Bischof Dr. Ste­fan Oster SDB, wür­digt Bischof Wil­helm in einer ers­ten Reak­ti­on als einen Mann, der ​„den Gekreu­zig­ten und Auf­er­stan­de­nen immer neu und vol­ler Über­zeu­gung in die Mit­te sei­nes Den­kens, Pre­di­gens und Han­delns gestellt hat. Bischof Wil­helm war mit gan­zem Her­zen ein Mann der Kir­che. Als sol­cher war er mir immer wie­der, vor allem auch zu Beginn mei­nes Pon­ti­fi­ka­tes, ein wert­vol­ler Rat­ge­ber. Sein uner­müd­li­ches Unter­wegs­sein im Bis­tum, in den Pfar­rei­en und bei den Men­schen, ist mir Vor­bild. Und als beson­ders kost­ba­re Hin­ter­las­sen­schaft schät­ze ich die Kapel­le der immer­wäh­ren­den Anbe­tung in Alt­öt­ting, die er ermög­licht hat.“ 

„Jesus Chris­tus als den Herrn ver­kün­di­gen.“ Mit die­sem Wahl­spruch lei­te­te Bischof Wil­helm Schraml das Bis­tum Pas­sau vom 23. Febru­ar 2002 bis zum 1. Okto­ber 2012, als Papst Bene­dikt XVI. sein aus Alters­grün­den vor­ge­brach­tes Rück­tritts­ge­such annahm. Als Apos­to­li­scher Admi­nis­tra­tor wirk­te Bischof Wil­helm noch bis zum 2. Sep­tem­ber 2013. Ein zen­tra­les The­ma für ihn war die Begeg­nung mit Chris­tus in der Eucharistie.Papst und BischofFoto: Pressestelle Bistum PassauGeorg Ratzinger 9Foto: Duschl / pbp

Wich­tig war ihm immer, den Men­schen eine Hei­mat zu geben. Ein Schwer­punkt sei­nes Wir­kens war die Fami­li­en­pas­to­ral, wo er zahl­rei­che Akzen­te auch in der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz setz­te. Ein Höhe­punkt sei­ner Amts­zeit war der Besuch von Papst Bene­dikt XVI. in Alt­öt­ting und Marktl am Inn. Die Begeg­nun­gen mit dem Hei­li­gen Vater am 11. Sep­tem­ber 2006 zähl­te Bischof Wil­helm auch zu den blei­ben­den Ereig­nis­sen in der tra­di­ti­ons­rei­chen Geschich­te der Diö­ze­se Pas­sau. Ein Papst, der in die­sem Bis­tum gebo­ren wur­de, kehr­te zurück in sei­ne Hei­mat, zu sei­nen Wur­zeln.​“Papst Bene­dikt XVI. war an die­sem Tag im wahrs­ten Sinn des Wor­tes bei uns daheim”, sag­te Bischof Wil­helm zum Abschluss.Papst Johannes Paul II Bischof Schraml bearbeitetFoto: Pressestelle Bistum PassauBischof Schraml Bayerischer Verdienstorden bearbeitetFoto: Pressestelle Bistum Passau

Ehrungen und Auszeichnungen

  • 1985 Ver­dienst­or­den der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land (Ver­dienst­kreuz 1. Klas­se) für sei­ne Ver­diens­te und sein Enga­ge­ment in Kir­che und Gesellschaft
  • 2001 Ver­lei­hung der Ehren­bür­ger­wür­de sei­ner Geburts­stadt Erben­dorf, Oberpfalz
  • 2004 Ver­lei­hung des Baye­ri­schen Verdienstordens
  • 2004 Inves­ti­tur in den Rit­ter­or­den vom Hei­li­gen Grab zu Jerusalem
  • 2005 Ehren­mit­glied­schaft in der katho­li­schen Stu­den­ten­ver­bin­dung K.D.St.V. Oeno-Danu­bia im CV
  • 2015 Ver­lei­hung der Ehren­bür­ger­wür­de von Altötting

Sei­nen Ruhe­stand ver­brachte Bischof eme­ri­tus Wil­helm Schraml im Wall­fahrts­ort Alt­öt­ting, wo er der Got­tes­mut­ter beson­ders nahe sein konn­te. ​„Alt­öt­ting trau­ert“, so sein frü­he­rer Gene­ral­vi­kar und jet­zi­ger Stadt­pfar­rer von Alt­öt­ting, Dr. Klaus Metzl: ​„Täg­lich besuch­te er den Herrn in der Anbe­tungs­ka­pel­le, um Gott die Ehre zu geben. Dort möch­te er auch bestat­tet sein. Ich wün­sche ihm von Her­zen den Frie­den, den er auf Erden bestän­dig suchte.”

Die Über­füh­rung fin­det heu­te um 18 Uhr statt. Sie beginnt bei der Bischöf­li­chen Admi­nis­tra­ti­on. Der Leich­nam des ver­stor­be­nen Bischofs em. Wil­helm Schraml wird von der Bischöf­li­chen Admi­nis­tra­ti­on zur Til­ly Kapel­le über­führt, wo er auf­ge­bahrt wird. Dort kön­nen sich die Trau­ern­den in das Kon­do­lenz­buch ein­tra­gen und dem Ver­stor­be­nen die Refe­renz erwei­sen. Im Anschluss an die Über­füh­rung fin­det der Ster­be­ro­sen­kranz in der Stift­s­pfarr­kir­che St. Phil­ip­pus und Jako­bus statt. Es gel­ten die bestehen­den Coro­na­re­geln für Gottesdienste. 

Quelle: www.bistum-passau.de