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Bilanz des Aktionsmonats zur Radverkehrssicherheit: Innenminister Herrmann fordert mehr Rücksichtnahme

MÜNCHEN. Zum heutigen Tag der Verkehrssicherheit, zog Bayerns Innenminister Joachim Herrmann eine Bilanz zum Aktionsmonat für mehr Radverkehrssicherheit im Mai 2024. Die Bayerische Polizei stellte in diesem Zeitraum 11.502 Verstöße fest. Diese umfassten 10.167 Verwarnungen und 1.103 Anzeigen wegen schwerwiegenderer Ordnungswidrigkeiten wie Rotlichtverstöße.

Besonders auffällig waren die Verstöße von Radfahrern, die in 4.691 Fällen als Geisterradler entgegen der Fahrtrichtung fuhren oder unerlaubt Gehwege nutzten. Auch Auto- und Lkw-Fahrer wurden sanktioniert: 1.444 Mal wegen Haltens oder Parkens auf Radwegen und 232 Mal wegen schwerer Delikte wie Gefährdung des Straßenverkehrs oder Fahren ohne Fahrerlaubnis.

Herrmann betonte die Notwendigkeit von mehr gegenseitiger Rücksichtnahme im Straßenverkehr, unabhängig davon, ob man auf zwei oder vier Rädern unterwegs ist. Er unterstrich: „Radlfahren muss noch deutlich sicherer werden!“ Die Bayerische Polizei wird daher auch in Zukunft verstärkt auf Radverkehrssicherheit achten.

Der Aktionsmonat fand im Rahmen des Bayerischen Verkehrssicherheitsprogramms 2030 „Bayern mobil – sicher ans Ziel“ statt. Besonders aktiv waren die Radlstreifen der Bayerischen Polizei, die sowohl uniformiert als auch zivil im Einsatz waren. Unterstützt wurden die Kontrollen durch Infostände der Polizei an beliebten Radstrecken, um Verkehrsteilnehmer für sicheres Radfahren und mehr Rücksichtnahme zu sensibilisieren.

Besorgniserregend ist die steigende Zahl schwerer Radunfälle. Trotz zahlreicher Maßnahmen stieg die Zahl der getöteten Radfahrer 2023 auf 85, der höchste Stand seit 2009. Insgesamt ging die Zahl der Fahrradunfälle 2023 leicht um 1,0 Prozent zurück, jedoch bleibt das Niveau hoch. Auch die Zahl der verletzten Radfahrer sank leicht um 0,8 Prozent. Allerdings stiegen die Unfallzahlen bis Ende April 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 16,1 Prozent auf 3.816, ebenso die Zahl der verletzten Radfahrer um 17,1 Prozent auf 3.416. Unverändert tragisch blieb die Zahl der getöteten Radfahrer mit 16 Toten.

Diese Entwicklungen zeigen deutlich, dass die Bemühungen um mehr Verkehrssicherheit fortgesetzt und intensiviert werden müssen. Herrmanns Bilanz und seine Forderungen sollen dazu beitragen, das Bewusstsein für sichere und rücksichtsvolle Teilnahme am Straßenverkehr zu schärfen.