Anti-Terror-Übung im Landkreis Cham
RÖTZ. Eine gemeinsame Großübung findet am Samstag (8. Oktober) auf dem Gelände der ehemaligen US-Militärbasis Camp Reed nahe Rötz statt. Dabei soll besonders die Zusammenarbeit zwischen Polizeieinheiten aus dem Landkreis Cham, Kräften der Freiwilligen Feuerwehr, des Bayerischen Roten Kreuzes und der Malteser bei der Bewältigung sogenannter „Lebensbedrohlicher Einsatzlagen“ im Mittelpunkt stehen.
Die beteiligten Organisationen üben gemeinsam für den Ernstfall das Zusammenwirken in einer solchen Extremsituation.
Stichwort „Lebensbedrohliche Einsatzlage“
„Lebensbedrohliche Einsatzlagen (LbEL)“ sind zunächst nicht eindeutig klassifizierbare Einsatzlagen mit hohem Gefährdungspotential für das Leben von Opfern, Unbeteiligten und Einsatzkräften, bei denen ein oder mehrere Täter insbesondere mittels Waffen, Sprengmitteln, gefährlichen Werkzeugen/Stoffen oder außergewöhnlicher Gewaltanwendung gegen Personen vorgehen, diese verletzt oder getötet haben und möglicherweise weiter auf Personen eingewirkt werden kann.
Eine lebensbedrohliche Einsatzlage liegt bereits dann vor, wenn Anhaltspunkte ein solches Täterverhalten unmittelbar erwarten lassen. Das Handeln des Täters/der Täter kann dabei extremistisch ausgerichtet sein und eine politisch/religiöse Tatmotivation (TE-Lagen) beinhalten. Die Besonderheit der Anfangsphase von lebensbedrohlichen Einsatzlagen liegt in der durch das Täterhandeln bedingten akuten Lebensgefahr für alle im Einwirkungsbereich der Täter befindlichen Personen. Mögliche lebensbedrohliche Einsatzlagen sind nicht abschließend zu erfassen.
In erster Linie ist an Amok- oder Terrorlagen sowie Sprengstoffattentate, Brandanschläge, Bedrohung durch Waffen oder Lastkraftwagen, aber auch durch Anschläge mit CBRN(E) zu denken. Kennzeichen lebensbedrohlicher Einsatzlagen ist neben ihrer außergewöhnlichen Dynamik und Unübersichtlichkeit v. a. eine (tatsächliche oder vermutete) anhaltende Bedrohungslage – auch für die Einsatzkräfte: So etwa durch Bedrohung durch bewaffnete Täter, einen möglichen Zweitanschlag, Sprengfallen, Blindgänger, versetzte Zeitzünder, Fernzündungen, Selbstmordattentäter.
Verkehrsbehinderungen
Am Samstag muss deshalb zwischen 8 Uhr und 15 Uhr mit Verkehrsbehinderungen gerechnet werden, da die Staatsstraße 2150 von Rötz bis Alletsried komplett gesperrt wird. Eine Umleitung wird eingerichtet. Außerdem sind viele Kräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst mit Fahrzeugen im Bereich Rötz unterwegs. Die eingesetzten Kräfte starten von hier aus zur Übung im Camp Reed. Direkt nach Ende der Übung werden die Verkehrssperren aufgehoben.
