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Neue ifo-Studie: „Wirtschaftspolitischer Handlungsbedarf in Bayern“ — Aiwanger sieht Bayern auf Kurs

MÜNCHEN – Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger und ifo-Präsident Prof. Dr. Clemens Fuest präsentierten die Ergebnisse der aktuellen ifo-Studie zum wirtschaftspolitischen Handlungsbedarf in Bayern. Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit einer beschleunigten Transformation hin zu Dekarbonisierung, Digitalisierung sowie verstärkten Investitionen in Forschung, Bildung und Innovation.

„Das ifo-Institut bestätigt unseren Kurs in der Wirtschaftspolitik“, so Aiwanger. Angesichts der gesamtdeutschen wirtschaftlichen Herausforderungen und einer von ihm als ungenügend bezeichneten bundespolitischen Handlungsweise ist eine eigenständige und zukunftsorientierte Politik Bayerns entscheidend. Bayern sei insbesondere dank der 5,5 Milliarden Euro umfassenden Hightech-Agenda bereits gut aufgestellt. Hierbei spiele die regionale Anpassung eine zentrale Rolle, so Aiwanger weiter: „Gerade die Transformation der Automobilindustrie erfordert regionale Lösungen, um Nachteile für betroffene Regionen zu vermeiden.“

Prof. Dr. Clemens Fuest betont die bedeutenden Herausforderungen für die bayerische Wirtschaft durch globale Trends wie die Energiewende, Digitalisierung und demographischen Wandel. „Die Politik muss Unternehmen Rahmenbedingungen bieten, in denen sie sich anpassen und neue Chancen nutzen können.“ Der Ausbau von Infrastruktur, Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung, verbesserten Investitionsbedingungen und eine Stärkung von Bildung seien hierbei zentral.

Handlungsempfehlungen und aktuelle Initiativen Bayerns

Viele der Empfehlungen des ifo-Instituts stimmen mit bestehenden Maßnahmen Bayerns überein, darunter:

  • Kreislaufwirtschaft und Bioökonomie: Mit der Bioökonomiestrategie unterstützt Bayern die Forschung und Nutzung nachwachsender Materialien. Ziel ist eine langfristige Unabhängigkeit von fossilen Rohstoffen und die Förderung nachhaltiger Wirtschaftskreisläufe.
  • Sicherheits- und Verteidigungsindustrie: Ein Drittel der deutschen Wertschöpfung im Verteidigungsbereich wird bereits in Bayern generiert. Der Technologie-Hub für Sicherheits- und Verteidigungsindustrie bei Bayern Innovativ fördert zudem den branchenübergreifenden Wissenstransfer und schafft Verbindungen zur Automobil-, Luft- und Raumfahrt- sowie Maschinenbauindustrie.
  • Start-up-Finanzierung: Bayern fördert Gründer laufend durch verbesserte Rahmenbedingungen. Die VC4Start-ups-Initiative Bayern plant zudem, Investitionen in Höhe von fünf Milliarden Euro zu ermöglichen.

Forderungen an die Bundespolitik

Die Studie spricht auch zentrale Handlungsbedarfe auf Bundesebene an, etwa die Steigerung des Erwerbspotentials bei Frauen, älteren Beschäftigten und Zuwanderern. „In Deutschland müssen wir mehr Menschen in Arbeit bringen. Die derzeitige Bundespolitik setzt jedoch falsche Anreize“, so Aiwanger. „Deutschland braucht eine angebotsorientierte Wirtschaftspolitik und dringend notwendige Reformen, die Unternehmenssteuern senken und bürokratische Auflagen reduzieren.“

Die vollständige Studie ist online einsehbar: ifo-Studie „Wirtschaftspolitischer Handlungsbedarf in Bayern“.