Verstümmelter Sperber in Weiden gefunden – Polizei ermittelt wegen Naturschutzkriminalität
WEIDEN.. Ein rätselhafter und erschütternder Fall von Tierquälerei sorgt in der gesamten Oberpfalz für Aufsehen: In einem Garten in Weiden entdeckte eine Anwohnerin einen stark geschwächten Sperber. Der Greifvogel wies deutliche Spuren menschlichen Eingreifens auf – seine Schwanz- und Flügelfedern waren erheblich gestutzt, zudem war an einem Bein eine grüne Schnur befestigt.
Die Feuerwehr fing das Tier ein, um es in eine Pflegestation zu bringen. Doch der geschwächte Sperber verstarb noch während des Transports. Eine Untersuchung ergab, dass der Vogel durch die gestutzten Federn nicht mehr in der Lage war, selbstständig zu jagen – er war dem Tod ausgeliefert.
Polizei ermittelt – LBV bittet um Hinweise
Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) und die Gregor-Louisoder Umweltstiftung (GLUS) sprechen von einem klaren Fall von Naturschutzkriminalität und rufen die Bevölkerung zur Mithilfe auf. „Wir wollen unbedingt aufklären, was dem Greifvogel zugestoßen ist und wer dafür verantwortlich sein könnte“, erklärt Dr. Andreas von Lindeiner, Landesfachbeauftragter für Naturschutz beim LBV.
Die Polizei Weiden ermittelt bereits wegen eines Verstoßes gegen das Bundesnaturschutzgesetz. Denn: Sperber gehören wie alle heimischen Greifvögel zu den streng geschützten Arten. Wer sie fängt, verletzt oder tötet, macht sich strafbar.
Der LBV hat Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Hinweise, die zur Aufklärung beitragen könnten, nimmt die Polizei in Weiden entgegen. Zusätzlich wird der Vogel pathologisch untersucht, um weitere Erkenntnisse zu gewinnen.


