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Umbau des Krankenhauses Tirschenreuth rückt näher – Förderanträge eingereicht

MÜNCHEN/TIRSCHENREUTH – Der Umbau des Krankenhauses Tirschenreuth zu einem modernen Schwerpunktstandort für Altersmedizin und ambulante Versorgung nimmt weiter Gestalt an. Mit der Übergabe von zwei Förderanträgen im Bayerischen Gesundheitsministerium ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zum Baubeginn getan. Gleichzeitig ist damit aber auch klar: Für die Steinwald-Klinik in Erbendorf bedeutet diese Entwicklung endgültig das Aus.

KNO-Vorstand Michael Hoffmann und Landrat Roland Grillmeier übergaben die Anträge persönlich in München. Beantragt wurden Fördermittel sowohl für die Herstellung moderner Flächen in der akutstationären Versorgung als auch für den Umbau zur geriatrischen Rehabilitation. In Tirschenreuth soll ein Gesundheitsstandort mit klarer Spezialisierung entstehen – inklusive Notfallambulanz, ambulantem Operieren, MVZ, Arztpraxen und Ärztehaus.


Sanierung und Umbau für neue Nutzung

Das Gebäude des Krankenhauses Tirschenreuth weist erheblichen baulichen Sanierungsbedarf auf. Für den sicheren Weiterbetrieb sind unter anderem umfassende Brandschutzmaßnahmen sowie der Austausch veralteter Sanitär- und Versorgungsleitungen notwendig. Diese Maßnahmen bilden den Kern der eingereichten Förderanträge und sind Voraussetzung für den Umbau von Ost- und Westflügel.

Bereits Anfang des Jahres war der Bauantrag gestellt worden, Ende August 2025 erteilte das Landratsamt Tirschenreuth die Baugenehmigung. Geplant sind Investitionen von rund 17 Millionen Euro. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sollen Mittel nach dem Bayerischen Krankenhausgesetz sowie aus dem Programm „Kleine ländliche Krankenhäuser“ zur Verfügung stehen.


Baubeginn realistisch ab 2026

Der tatsächliche Baustart hängt weiterhin von bundespolitischen Entscheidungen ab. Die Ausgestaltung der neuen Transformationsmittel im Rahmen der Krankenhausreform ist noch nicht abgeschlossen. Um keine Fördermittel zu gefährden, verzichten KNO und Landkreis bewusst auf einen vorzeitigen Baubeginn. Realistisch ist derzeit ein Start der Bauarbeiten im Jahr 2026.

In mehreren Bauabschnitten sollen zunächst der Ostflügel und anschließend der Westflügel modernisiert werden. Die geriatrische Reha mit rund 80 Betten wird sich künftig über beide Gebäudeflügel erstrecken. Ergänzend sind Flächen für Physiotherapie, Kurzzeitpflege und Arztpraxen vorgesehen.


Entscheidung besiegelt das Ende der Steinwald-Klinik

Mit dem Umzug der geriatrischen Rehabilitation nach Tirschenreuth ist nun endgültig klar, dass die Steinwald-Klinik in Erbendorf keine Zukunft mehr hat. Die Förderanträge und die konkrete Planung für Tirschenreuth besiegeln damit das Aus für den bisherigen Reha-Standort im Steinwald. Eine eigenständige Weiterentwicklung oder ein Erhalt der Klinik in Erbendorf ist damit faktisch vom Tisch.

Landrat Roland Grillmeier spricht von einem „klaren Schritt in Richtung Zukunft der regionalen Versorgung“ und betont die Bedeutung des Projekts für den ländlichen Raum. Ziel sei ein moderner, leistungsfähiger Gesundheitsstandort in Tirschenreuth.

Landrat Roland Grillmeier, Landtagsabgeordneter Tobias Reiß und KNO-Vorstand Michael Hoffmann übergaben im Bayerischen Gesundheitsministerium die Förderanträge. Foto: Bayerisches Gesundheitsministerium