Schrauben auf fremdem Grund – Amberger Kardanwellen-Diebstahl der besonderen Art
Amberg – Dass die Ersatzteilbeschaffung manchmal kompliziert sein kann, hat wohl jeder Autobesitzer schon erlebt. Doch was sich in der vergangenen Woche auf einem Firmengelände in Amberg abgespielt hat, lässt sogar eingefleischte Bastler ungläubig die Schraubenschlüssel schwingen.
Ein Mercedes Sprinter, der auf einem Verkaufsplatz abgestellt war, fiel offenbar „Ersatzteil-Jägern“ zum Opfer. Als der Betreiber des Fahrzeughandels am Freitag das Fahrzeug starten wollte, tat sich – nichts. Der Grund? Die Kardanwelle und andere Fahrzeugteile hatten sich zwischenzeitlich verabschiedet. Und das, ohne dass der Betreiber einen Verkauf in Rechnung stellen konnte.
Do-it-yourself in schlichter Dreistigkeit
Die Aktion war dabei alles andere als ein schnelles Mitnehmen: Der Ausbau einer Kardanwelle ist bekanntlich kein Klacks. Die Täter brachten offensichtlich genug Zeit, Werkzeug und Skrupellosigkeit mit, um die aufwendige Arbeit direkt vor Ort zu erledigen – quasi ein Schrauber-Workshop unter freiem Himmel.
Die Tatzeit dürfte sich laut Polizei auf die vergangene Woche eingrenzen lassen. Warum gerade die Kardanwelle? Vielleicht, weil sie mit einem geschätzten Wert von 1000 Euro für Bastler besonders begehrt ist. Aber ob sich der finanzielle Gewinn wirklich gelohnt hat, ist fraglich. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und sucht nach Zeugen, die verdächtige „Schraub-Arbeiten“ auf dem Gelände bemerkt haben.
Professionelle Planung oder Hobby-Schnappsidee?
Ob hinter dem Diebstahl ein professionelles Netzwerk für Fahrzeugteile steckt oder doch nur ein improvisierter Einfall aus Geldnot, bleibt abzuwarten. Klar ist jedenfalls: Auf die Täter dürfte mehr als nur ein erhobener Zeigefinger zukommen, sollten sie geschnappt werden. Eigentumsdelikte sind kein Kavaliersdelikt – auch wenn die Aktion auf den ersten Blick beinahe absurd komisch wirkt.
Zeugen gesucht
Wer im Tatzeitraum auffällige Aktivitäten auf der Verkaufsfläche des Fahrzeughandels bemerkt hat – sei es ein Sprinter mit „Operation am offenen Fahrgestell“ oder schattenhafte Gestalten mit Werkzeugkoffern – wird gebeten, sich bei der Polizeiinspektion Amberg zu melden.