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Ökologie und Ökonomie im Einklang: Böglweiher als Vorzeigebeispiel

SENGENTHAL. Der Baggersee „Schlierferhaide“ im Landkreis Neumarkt zeigt, wie Natur, Wirtschaft und Technik erfolgreich zusammenspielen können. Die Firmengruppe Max Bögl hat dort eine schwimmende Photovoltaik-Anlage installiert – eine der größten sogenannten „Floating-PV“-Anlagen Deutschlands. Sie liefert jährlich rund 1,7 Millionen Kilowattstunden umweltfreundlichen Strom, der direkt vor Ort genutzt wird.

Bezirkstagspräsident Franz Löffler zeigte sich beeindruckt: „Hier erleben wir, wie ein erfolgreiches Miteinander von Natur und Mensch funktioniert.“ Denn die Anlage auf dem Böglweiher, die rund 4,5 Hektar Fläche einnimmt und 10,8 Prozent des Sees bedeckt, ist nicht nur ein Beitrag zur Energiewende, sondern bringt auch ökologische Vorteile. Fische finden unter den schwimmenden Modulen Schatten und Schutz vor Raubvögeln – ein Pluspunkt angesichts steigender Wassertemperaturen.

Der Bezirk Oberpfalz nahm den Böglweiher im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Fisch schafft Landschaft – Landschaft schafft Fisch“ genauer unter die Lupe. Ziel dieser Initiative ist es, gelungene Kooperationen zwischen Naturschutz, Energiegewinnung und Fischerei sichtbar zu machen und mögliche Konflikte frühzeitig anzusprechen.

Löffler betonte, dass Floating-PV eine Zukunftsperspektive für nachhaltige Energiegewinnung sei – allerdings nur in „verträglichem und vernünftigem Umfang“. Voraussetzung dafür sei stets ein sensibler Umgang mit dem Lebensraum Wasser und ein offener Dialog zwischen Betreibern und Fischereivereinen.

Im Anschluss an die Besichtigung lud die Firmengruppe Max Bögl zu einer Testfahrt mit dem firmeneigenen Transportsystem auf Magnetschwebetechnik ein. Zum Abschluss gab es im Fischerhaus frisch geräucherte Forellen – ein köstlicher Beweis für die Qualität der heimischen Fischerei, die der Bezirkstagspräsident als „Kulturgut, das es zu erhalten gilt“, würdigte.