Neun Monate zu lange im Schengenraum: Bundespolizei stoppt Venezolaner auf der A6
Waidhaus – Die Beamten der Bundespolizei Waidhaus setzten am frühen Morgen des 29. November einer ungewöhnlich langen Reise ein Ende. Ein 43-jähriger Venezolaner wurde an der Kontrollstelle Ulrichsberg Nord auf der A6 aus einem Fernreisebus aus Prag heraus kontrolliert. Obwohl er im Besitz eines gültigen Reisepasses war, fehlte ihm der notwendige Aufenthaltstitel, um sich weiter legal im Schengenraum aufzuhalten.
Die Ermittlungen der Bundespolizei ergaben, dass der Mann die visumfreie Aufenthaltsdauer für venezolanische Staatsangehörige im Schengenraum von 90 Tagen um ganze 262 Tage überschritten hatte. Statt wie geplant nach Lyon (Frankreich) weiterzureisen, wurde der Mann in eine Abschiebehafteinrichtung nach Hof gebracht, wo er auf die Rückführung in sein Heimatland wartet.
Venezolanische Staatsangehörige dürfen zwar visumfrei in den Schengenraum einreisen, doch eine Verlängerung über die erlaubten 90 Tage hinaus erfordert entweder ein entsprechendes Visum oder einen Aufenthaltstitel. Beides konnte der Mann den Beamten bei der Kontrolle nicht vorlegen.
Die Bundespolizei betont die Bedeutung regelmäßiger Kontrollen, um Verstöße gegen Aufenthaltsvorschriften zu verhindern. Für den Venezolaner endet seine fast einjährige Reise durch Europa nun unfreiwillig in Bayern. Ob es ihm gelingt, in Zukunft eine legale Rückkehr zu beantragen, bleibt offen.
Hintergrund:
Das Schengen-Abkommen regelt die visumfreie Einreise und den Aufenthalt innerhalb der teilnehmenden Länder. Reisende aus Drittstaaten müssen jedoch sicherstellen, dass sie die geltenden Fristen einhalten. Bei einer Überschreitung drohen Geldstrafen, Einreiseverbote oder – wie im aktuellen Fall – Abschiebehaft.
Die Abschiebehafteinrichtung in Hof ist eine zentrale Einrichtung in Bayern, die für Personen vorgesehen ist, die zur Ausreise verpflichtet sind, diese aber nicht freiwillig antreten können oder wollen.
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