Mit Blaulicht in eine neue Ära: Feuerwehr Kemnath bezieht modernes Gerätehaus
KEMNATH. Ein langer Konvoi aller Einsatzfahrzeugen mit Blaulicht und Martinshorn: Die Feuerwehr Kemnath hat mit einem symbolträchtigen Umzug durch die Stadt ihr neues Feuerwehrgerätehaus bezogen. Der Einzug markiert einen Meilenstein – nicht nur für die Feuerwehr selbst, sondern für die gesamte Stadt.
Hochmodern, zukunftsfähig – und notwendig
Rund 12,5 Millionen Euro hat die Stadt Kemnath in den Neubau investiert. Bürgermeister Roman Schäffler betont, dass es sich dabei nicht um Luxus, sondern um eine Notwendigkeit handelt:
„Wenn ich helfen will, brauche ich die Ausbildung und das richtige Umfeld – also auch die passende Ausrüstung und Infrastruktur,“ so Schäffler. „Ja, so ein Gebäude muss sein – und zwar genau in dieser Größe.“
Auch Feuerwehrkommandant Peter Denz zeigt sich sichtlich stolz:
„Es war ein Meilenstein für uns alle. Die Mannschaft hat viel geleistet, und es ist ein Stück Stolz, das wir nun einziehen dürfen.“
Tatsächlich ist das neue Feuerwehrzentrum kein gewöhnliches Haus: Es verfügt über 13 Stellplätze, getrennte Zufahrten für Einsatz- und Privatfahrzeuge, großzügige Übungsflächen – inklusive einer eigenen Übungswohnung – und modernste Technik. Zudem wird es als zentrale Anlaufstelle für sämtliche Feuerwehren der Verwaltungsgemeinschaft genutzt, inklusive Schlauchpflege, Werkstätten und Atemschutz-Prüfstationen.
Nachwuchsarbeit als Aushängeschild
Ein besonders wichtiger Aspekt: Das neue Gerätehaus bietet optimale Bedingungen für Kinder- und Jugendfeuerwehr.
„Wir haben als eine der ersten Feuerwehren überhaupt eine Kinderfeuerwehr gegründet – das war der richtige Schritt. Die ersten Kinder sind bereits in die Jugendfeuerwehr übergetreten,“ sagt Vorsitzender Marco Schäffler. „Jetzt haben wir eigene Räume für alle Altersgruppen – das ist Investition in unsere Zukunft.“
Rund 80 Spinde wurden im neuen Gebäude eingebaut – für aktive Mitglieder, Jugend und Neuankömmlinge. Der Platz wird gebraucht, denn der Zulauf ist ungebrochen: Acht neue Mitglieder allein in diesem Jahr.
Umzug mit Hindernissen – und Symbolkraft
Am Samstag war es schließlich so weit: Unter dem Kommando von Peter Denz setzte sich ein Konvoi aus zehn Fahrzeugen und vier Anhängern in Bewegung. Die Strecke führte vom alten Gerätehaus über die Wunsiedler Straße und den Stadtplatz bis zur neuen Wache in der Bayreuther Straße. Zahlreiche Zuschauer trotzten dem Regen, winkten den Kameraden zu – der Umzug wurde zum emotionalen Moment für die ganze Stadt.
Eine kleine Schrecksekunde gab es dennoch: Nur Minuten vor dem Start piepsten die Funkmeldeempfänger – ein Fahrzeugbrand wurde gemeldet. Die Kemnather Feuerwehr kontrollierte die Lage, übergab den Einsatz an die Feuerwehr Kulmain und setzte den Umzug planmäßig fort.
Am neuen Standort angekommen, erteilte Bürgermeister Schäffler offiziell den Befehl zum Einrücken.
Gemeinschaftsprojekt mit Strahlkraft
Der Neubau sei nicht nur ein Gebäude, sondern Ausdruck von Teamarbeit, so Schäffler weiter:
„Ich bin stolz, dass wir das in enger Zusammenarbeit zwischen Stadt, Feuerwehrführung und Stadtrat so realisieren konnten. Das war echte Teamleistung – mit Weitblick und Engagement.“
Auch Kommandant Denz hebt die Bedeutung des Miteinanders hervor:
„Es gab nie Reibereien, sondern immer ein konstruktives Miteinander. Das ist nicht selbstverständlich – und ich bin sehr dankbar dafür.“
Für Vereinsvorsitzenden Marco Schäffler steht fest:
„Das neue Feuerwehrhaus ist ein Leuchtturmprojekt für die ganze Region – und unser Auftrag ist es jetzt, es mit Leben zu füllen.“
Ausblick: Einweihung folgt 2026
Die offizielle Einweihung des Feuerwehrgerätehauses ist für 2026 geplant – dann feiert die Feuerwehr Kemnath ihr 160-jähriges Bestehen. Zusammen mit dem Sommerfest soll ein dreitägiges Fest veranstaltet werden. Bis dahin steht noch einiges an Arbeit an: Einrichtung, Schulungen, Übungsbetrieb. Doch der wichtigste Schritt ist gemacht.







