BlaulichtOberpfalz

[UPDATE] Erfundener Angriff im Jobcenter – Sicherheitsmitarbeiter täuschte Angriff vor

TIRSCHENREUTH. Der Polizeieinsatz im Tirschenreuther Jobcenter vom Donnerstagvormittag hatte eine unerwartete Wendung: Wie PHK Michael Zaschka vom Polizeipräsidium Oberpfalz gegenüber Oberpfalz24.de bestätigte, hat sich der Vorfall – entgegen erster Angaben – nicht wie gemeldet zugetragen. Ein 46-jähriger Mitarbeiter eines privaten Sicherheitsdienstes hat die angebliche Körperverletzung frei erfunden.

Kein Täter, keine Tat – Verletzung selbst zugefügt

Zunächst war bei der Polizei eine Meldung über eine Körperverletzung im Gebäude der Agentur für Arbeit und des Jobcenters eingegangen. Der Sicherheitsmann gab an, von einem jungen Mann angegriffen worden zu sein, woraufhin eine großangelegte Fahndung mit zahlreichen Polizeikräften und einem Hubschrauber eingeleitet wurde. Doch diese blieb erfolglos.

In einem offiziellen Nachtrag der Polizei heißt es nun:
„Die umfangreiche Fahndung der Polizei ergab keinen Tatverdächtigen. Nun räumte der verletzte Sicherheitsdienstmitarbeiter ein, sich selbst die Verletzung zugefügt und den Vorfall vorgetäuscht zu haben.“

Die Polizeiinspektion Tirschenreuth ermittelt nun wegen Vortäuschung einer Straftat gegen den 46-Jährigen aus dem Regierungsbezirk Oberfranken.

Gerüchte in sozialen Netzwerken – Polizei warnt

In der Kreisstadt hatten sich noch während des laufenden Einsatzes rasant Gerüchte verbreitet. Vor allem in sozialen Medien war von einem Amoklauf und sogar einer Bombendrohung die Rede. Nichts davon traf zu. Die Polizei betont ausdrücklich:
„Eine Gefährdung der Bevölkerung oder der Mitarbeiter des Jobcenters und der Agentur für Arbeit bestand zu keinem Zeitpunkt.“

PHK Zaschka richtet einen klaren Appell an die Öffentlichkeit:
„Vertrauen Sie im Ernstfall nur auf die offiziellen Informationen der Polizei. Falsche Behauptungen und Spekulationen aus dem Internet sollten nicht weiterverbreitet werden.“

Einsatz mit Folgen – mögliche Kostenbeteiligung

Neben strafrechtlichen Konsequenzen steht auch die Frage im Raum, ob der Mann an den Kosten des Einsatzes beteiligt wird. Die Ermittlungen zum genauen Motiv für die erfundene Straftat dauern an.