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Historische Granitplatten entwendet: Tatort ist Teil der Gedenkstätte Flossenbürg

FLOSSENBÜRG. Ein dreister Diebstahl von acht historische Granitplatten aus der Gedenkstätte Flossenbürg gestohlen. Die tat ereignete sich im Zeitraum vom 8. März 2024 bis zum 8. Mai 2024. Die bislang unbekannten Täter entwendeten die Platten vom Gelände des ehemaligen Verwaltungsgebäudes der Deutschen Erd- und Steinwerke am Wurmsteinweg 7.

Das Gebäude, das derzeit renoviert wird, beherbergte die Granitplatten, die hinter dem Bauwerk auf einem Stapel gelagert waren. Angesichts der Dimensionen der einzelnen Platten von 50 x 50 x 8 cm und einem Gewicht von mindestens 40 kg wird angenommen, dass mindestens zwei Personen an dem Diebstahl beteiligt waren.

Die gestohlenen Platten haben nicht nur einen materiellen Wert von etwa 1000 Euro, sondern vor allem einen enormen historischen Wert. Das Verwaltungsgebäude und seine Bestandteile sind ein wesentlicher Teil der Geschichte des ehemaligen Konzentrationslagers Flossenbürg, wo die Deutschen Erd- und Steinwerke einst Zwangsarbeiter einsetzten.

Die Polizeiinspektion Neustadt an der Waldnaab bittet die Bevölkerung um Mithilfe. Hinweise können unter der Telefonnummer 09602/9402-0 gegeben werden.

Der Diebstahl stellt einen schweren Verlust für die Gedenkstätte dar, die sich der Bewahrung der Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus widmet. Der historische Schaden, der durch den Verlust dieser Granitplatten entstanden ist, übersteigt den rein materiellen Schaden bei weitem.

Die Renovierungsarbeiten am Verwaltungsgebäude sind Teil der kontinuierlichen Bemühungen, die Geschichte des Ortes für zukünftige Generationen zu bewahren und zugänglich zu machen. Dieser Vorfall zeigt jedoch, wie wichtig es ist, historische Stätten zu schützen und zu bewachen, um sie vor solchen Taten zu bewahren.

Die Verantwortlichen der Gedenkstätte betonen die Bedeutung des Erhalts der originalen Strukturen und Artefakte, die Zeugnis über die grausamen Bedingungen und die Schicksale der Zwangsarbeiter ablegen. Die gestohlenen Platten sind ein unersetzlicher Teil dieser Geschichte.

Jedem, der Informationen zum Verbleib der Granitplatten oder zu den Tätern hat, wird dringend geraten, sich bei der Polizei zu melden. Der Verlust dieser historischen Artefakte stellt nicht nur einen materiellen, sondern vor allem einen kulturellen und moralischen Verlust dar, der weit über die Grenzen Flossenbürgs hinausgeht.