Landkreis TirschenreuthPolitik

GRÜNE fordern nachhaltige Haushaltsführung in Erbendorf – Vorschlag: Hallenbad an den Landkreis übertragen

ERBENDORF. Der Ortsverband Steinwald von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ruft zu einer kritischen Überprüfung der städtischen Ausgaben und zu nachhaltigen Einsparstrategien für Erbendorf auf. Ein zentraler Vorschlag: Das städtische Hallenbad soll an den Landkreis Tirschenreuth übertragen werden.

„Die finanzielle Lage der Stadt ist angespannt. Es wäre sinnvoll zu prüfen, ob der Landkreis künftig die Verantwortung für das Hallenbad übernehmen kann“, erklärt Josef Schmidt, Fraktionssprecher der GRÜNEN im Kreistag und Landratskandidat. „So könnten Personal- und Betriebskosten nicht länger zu Lasten der Kommune gehen – bei gleichzeitigem Erhalt des Badbetriebs.“

Schmidt brachte den Vorschlag bereits am 7. Oktober 2025 in der Fraktionssprecherversammlung des Kreistags Tirschenreuth ein. „Ich freue mich, dass die Idee inzwischen auch den CSU-Bürgermeisterkandidaten in Erbendorf erreicht hat und von ihm als Option betrachtet wird. Das zeigt, dass parteiübergreifende Lösungen möglich sind.“

Fabian Keppler-Stobrawe, Co-Sprecher des Ortsverbands Steinwald, sieht in der möglichen Übernahme des Hallenbades durch den Landkreis eine große Chance: „Eine Kreiseinrichtung in Erbendorf wäre eine echte Aufwertung. Gleichzeitig könnten freiwerdende Mittel im Stadthaushalt genutzt werden, um das Freibad zu sanieren – eines der wichtigsten Freizeitangebote für Familien und Jugendliche.“

Keppler-Stobrawe kritisiert, dass notwendige Investitionen ins Freibad in den vergangenen Jahren aus finanziellen Gründen aufgeschoben wurden. „Wenn wir das Hallenbad aus dem städtischen Haushalt herauslösen, schaffen wir Spielraum für dringend benötigte Maßnahmen im Freibad.“

Darüber hinaus fordern die GRÜNEN eine Neubetrachtung der Stadthalle. „Die laufenden Betriebskosten und Pachtzahlungen an die Bau- und Gastro GmbH übersteigen die Einnahmen bei weitem“, so Keppler-Stobrawe. „Angesichts der mittleren zweistelligen Millionenverschuldung der Stadt ist eine derartige Subvention nicht vertretbar. Es braucht ein nachhaltiges Finanzierungskonzept.“

Zudem mahnt er an, dass Erbendorf seine sozialen Aufgaben nicht vernachlässigen dürfe: „Während die Ausgaben für Großprojekte steigen, werden kleine Unterstützungsangebote für Familien und Pflegebedürftige gestrichen. Das ist ein falsches Signal.“

Der Ortsverband Steinwald setzt sich für eine solide Haushaltsführung ein, die soziale Verantwortung, nachhaltige Investitionen und eine zukunftsfähige Infrastruktur miteinander verbindet.

Ortsverbandssprecher Fabian Keppler-Stobrawe (links) und Stadt- sowie Kreisrat Josef Schmidt wollen prüfen lassen, ob der Landkreis das Hallenbad Erbendorf übernehmen könnte. Freiwerdende Mittel sollen dann für die Sanierung und den Erhalt des Freibades genutzt werden.
Foto M. Stobrawe