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Grenzüberschreitende Zukunft gestalten: 2. Partnerforum der Regionalkooperation Oberpfalz-Pilsen in Regensburg

Regensburg – „Zwei Regionen – ein Wissens- und Innovationsstandort“: Unter diesem Leitsatz trafen sich am Dienstag mehr als 120 Akteure aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft beim 2. Partnerforum der Regionalkooperation Oberpfalz-Pilsen. Veranstaltungsort war die Regierung der Oberpfalz in Regensburg – und das Interesse war groß: Seit über zwei Jahrzehnten wächst die Zusammenarbeit beiderseits der Grenze, nun geht es um die Weichenstellung für die Zukunft.

Erfolg durch Vertrauen und Augenhöhe

„Unsere Zusammenarbeit ist eine Erfolgsgeschichte“, sagte Regierungspräsident Walter Jonas in seiner Begrüßung. Angesichts globaler Krisen sei es umso wichtiger, regional stark und vernetzt zu agieren: „Wohlstand und Resilienz sichern wir nur durch Innovation, Erfindergeist und Mut.“ In dieselbe Kerbe schlug Bezirkstagspräsident Franz Löffler: Er betonte die wirtschaftliche Stärke der Region – mit einem grenzüberschreitenden Bruttoinlandsprodukt von rund 67 Milliarden Euro – und lobte den partnerschaftlichen Umgang: „Das liegt nicht nur an der institutionellen Zusammenarbeit, sondern weil wir uns seit Beginn auf Augenhöhe und mit Vertrauen begegnen.“

Konkrete Projekte und visionäre Ansätze

Jan Bozděch, stellvertretender Bezirkshauptmann der Region Pilsen und Bürgermeister von Klenčí pod Čerchovem, sprach ein konkretes Anliegen an: In der Grenzregion fehle es bislang an einem zweisprachigen Kindergarten – ein Beispiel für das noch ungenutzte Potential im Bildungsbereich.

In zwei Podiumsdiskussionen ging es unter anderem um Innovationsstrategien und Zukunftsthemen. Professor Dr. Wolfgang Weber (OTH Amberg-Weiden), Filip Uhlik (Regionale Entwicklungsagentur Pilsen) und Andi Auberger (Techbase Regensburg) diskutierten darüber, wie internationale Talente in der Region gehalten werden können – ein Schlüssel für nachhaltige Innovationskraft.

Ein praktisches Beispiel erfolgreicher Kooperation stellte Florian Birner (OTH Amberg-Weiden) mit dem Projekt „HyBaBo“ vor: Gemeinsam wird eine grenzüberschreitende Wasserstoffwirtschaft in Bayern und Böhmen aufgebaut.

Blick nach vorn: Region der Zukunft

In einer abschließenden Diskussionsrunde skizzierten Regierungspräsident Jonas, Bezirkstagspräsident Löffler und Martin Rybár (stellv. Bezirkshauptmann Region Pilsen) die künftigen Herausforderungen. Sicherheit, Klimawandel, Energie- und Rohstoffversorgung sowie die demografische Entwicklung müssten künftig gemeinsam gedacht werden. Ziel sei es, „grenzüberschreitende Handlungsräume“ zu definieren – besonders in Forschung, Entwicklung, Bildung und Sprachförderung.

Arbeitsgruppen setzen Impulse

Zum Abschluss des Forums tagten thematische Arbeitsgruppen in den Bereichen Gesundheit, Verkehr und regionale Entwicklung. Vertreterinnen und Vertreter verschiedenster Institutionen tauschten sich aus und entwickelten Ansätze für konkrete nächste Schritte.

Fazit: Die Regionalkooperation Oberpfalz-Pilsen steht nach 24 Jahren gefestigt da – und blickt ambitioniert in die Zukunft. Gemeinsam sollen aus regionalen Ideen europäische Lösungen werden.