Ein Vermächtnis, das fortlebt: 40. Todestag von Landrat a.D. Christian Kreuzer
Neustadt an der Waldnaab – Der 40. Todestag des langjährigen Landrats Christian Kreuzer, der am 27. Oktober 1984 verstarb, wurde am vergangenen Sonntag mit einem ehrwürdigen Gedenken begangen. Landrat Andreas Meier, sein Amtsvorgänger Simon Wittmann sowie Kreuzers Tochter Dr. Gabriele Hagemann kamen zusammen mit der Familie und leitenden Kräften der Landkreisverwaltung zusammen, um dem bedeutenden Gestalter der Nachkriegszeit Tribut zu zollen.
In seiner Ansprache würdigte Landrat Meier die Lebensleistung von Christian Kreuzer, der die Geschicke des Landkreises von 1949 bis 1984 lenkte. „Er verstand es perfekt, in einer stürmischen Zeit nach dem Krieg die richtigen Weichen für die Zukunft zu stellen. Seine Vision und Entschlossenheit legten die Fundamente für eine positive Entwicklung, von der wir noch heute profitieren“, betonte Meier. Die Bewältigung der enormen Herausforderungen der Nachkriegszeit und die Schaffung einer stabilen Basis für den Landkreis Neustadt an der Waldnaab seien nur durch Kreuzers unermüdliches Engagement möglich gewesen.
Ein Visionär und Vordenker
Kreuzers Amtszeit begann in einer von Krisen geprägten Zeit: Nach dem Zweiten Weltkrieg herrschte Wohnungsnot, Alten- und Pflegeheime fehlten, und die Infrastruktur war vielerorts stark beschädigt. Auch in Krankenhäusern und Schulen herrschte akute Raumnot, es mangelte an Lehrkräften, Heizmaterial und Ausbildungsplätzen. Dazu kam die große Zahl an Flüchtlingen, die das ohnehin angeschlagene soziale Gefüge vor erhebliche Herausforderungen stellte. Kreuzer, der sein Amt 1949 antrat, begegnete diesen Problemen mit Tatkraft und einem visionären Blick für die Zukunft. „Man kann ihn deshalb zu Recht als Visionär und Vordenker unserer Zeit bezeichnen“, sagte Meier in seiner Rede.
Ein besonders einschneidendes Ereignis während seiner Amtszeit war die Gebietsreform 1972, die für viele Gemeinden und Verwaltungen einschneidende Veränderungen bedeutete. Dank Kreuzers Verhandlungsgeschick und seinem Einsatz blieb Neustadt an der Waldnaab auch nach der Reform Sitz des Landkreises – ein Erfolg, der in der Region bis heute geschätzt wird. Die Wunden der Gebietsreform heilten im Laufe der Jahre, und Kreuzers Einsatz trug zur Stabilität und Identität des Landkreises bei.
Ein Vermächtnis, das fortlebt
Viele der Einrichtungen und die Infrastruktur, die heute als selbstverständlich angesehen werden, sind auf das Wirken von Christian Kreuzer zurückzuführen. Die Pflege seiner Leistungen und sein Andenken seien wichtig, um das Bewusstsein für die historischen Grundlagen des Landkreises wachzuhalten, betonte Landrat Meier weiter. Das Gedenken am Grab des Verstorbenen soll an seine Verdienste und das Erbe erinnern, das Kreuzer dem Landkreis Neustadt an der Waldnaab hinterlassen hat.
Christian Kreuzers Leben und Wirken stehen als leuchtendes Beispiel für die Aufbauarbeit und das Gemeinschaftsgefühl einer ganzen Generation. Sein Einsatz und seine Weitsicht halfen, den Landkreis aus den Trümmern des Krieges zu einer stabilen und zukunftsfähigen Region zu entwickeln – ein Vermächtnis, das auch über vier Jahrzehnte nach seinem Tod fortlebt.
