Reise und Verkehr

Die Top Ten Ausreden der Mautsünder

MÜNCHEN. Endlich wieder Sommer, Sonne, Freiheit und Urlaub im Süden. Doch damit die wiedergewonnene Reisefreiheit kein böses finanzielles Nachspiel hat, sollte man nicht vergessen, eine gültige Vignette zu besorgen – am besten noch vor der Abfahrt.

Wer ohne Vignette erwischt wird, braucht nicht lange nach Ausreden zu suchen. In Österreich entlocken Klassiker wie „mein Hund hat das Pickerl gefressen“, „die Vignette ist in der Handtasche meiner Frau“, „die Vignette war als Geschenk auf eine Weinflasche geklebt“ oder „die Kinder haben beim Spielen die Vignette zerstört“ den Kotrolleuren nicht mal mehr ein müdes Lächeln.

2020 wurden – pandemiebedingt – knapp 30.000 weniger Vignettensünder erwischt. Von den insgesamt 192.400 kamen 30.3 Prozent, also rund 58.300 der Fahrzeuge, aus Deutschland. Im Jahr 2019 waren es noch 36 Prozent. Und die Strafen sind happig, es wird eine Ersatzmaut in Höhe von 120 Euro oder ein Bußgeld ab 300 Euro fällig.

Die Top-Ten der Ausreden:

– Ich habe nichts von der Vignettenpflicht in Österreich gewusst

– Ich habe nicht gewusst, wo man sich eine Vignette kaufen kann

– Das Navi hat mich auf die Autobahn gelotst

– Es ist umständlich, eine 10-Tages-Vignette von der Windschutzscheibe abzulösen

– Ich muss schnell ins Krankenhaus

– Ich habe keine Vertriebsstelle gefunden

– Ich habe keine Vignette an der Vertriebsstelle erhalten

– Ich habe die Vignettenpflicht-Schilder nicht gesehen

– Das ist nicht mein Auto

– Ich habe ja eh die Sondermautstrecke bezahlt

Autofahrer sollten also unbedingt eine Vignette erwerben. Der Preis für die Pkw-Jahresvignette beträgt 92,50 Euro, für zwei Monate 27,80 Euro, und das 10-Tages-Pickerl kostet 9,50 Euro. Motorradfahrer müssen für die Jahresvignette 36,70 Euro, für die Zwei-Monats-Vignette 13,90 Euro und die Zehn-Tages-Vignette 5,50 Euro bezahlen. Wer häufiger nach Österreich reist, kauft in der Regel eine Jahresvignette. Diese lohnt sich für Vielfahrer erst ab August nicht mehr. Die Zeit von August bis Ende November können diese mit zwei Zwei-Monats-Vignetten überbrücken.

Auf Platz 11 des Rankings hat es übrigens eine Ausrede zur Digitalen Vignette geschafft: „Ich habe mich bei der Eingabe ja nur um eine Ziffer geirrt.“ Bei der digitalen Alternative zum klassischen „Klebe-Pickerl“ ist wichtig zu wissen, dass sie erst ab dem 18. Tag nach dem Online-Kauf gültig ist. Sie ist also nichts für Kurzentschlossene. Der Grund: Kunden haben in Europa bei jeder Online-Bestellung das Recht, innerhalb von zwei Wochen vom Kauf zurückzutreten. Dazu wird mit drei Tagen Postlaufzeit gerechnet. Daher ist die digitale Vignette erst ab dem achtzehnten Tag nach dem Kauf gültig.

Wer nicht „kleben“ und trotzdem nicht 18 Tage warten will, kann die digitale Vignette auch bei einer ADAC Geschäftsstelle erwerben – denn nur beim Direktkauf entfällt die gesetzliche Sperrfrist, und die Vignette ist sofort gültig.

Produktangebot

Die Vignetten für Österreich sind in allen ADAC Geschäftsstellen erhältlich. Unabhängig von der Vignette ist auf bestimmten Streckenabschnitten in Österreich zusätzlich eine Sondermaut zu zahlen. Für die Brenner-, Tauern- und Pyhrnautobahn sowie den Arlbergtunnel und Karawankentunnel (Richtung Süden) gibt es im Vorverkauf digitale Tickets, mit denen die Mautstelle ohne anzuhalten passiert werden kann.

Wer die romantische Alpenroute über die Felbertauern- oder Großglockner Hochalpenstraße bevorzugt, bekommt die ermäßigte Tickets im Vorverkauf beim ADAC.