Bundeswehr vermisst Kirchen, Windräder und Funkmasten

Navigationskarte entsteht: Vermessung in WEN/AS/NEW/TIR

WEIDEN/AMBERG. Zwischen dem 10. und 18. Juni 2025 wird es in mehreren Teilen der nördlichen Oberpfalz ungewohnt genau: Die Bundeswehr vermisst in dieser Zeit auffällige Bauwerke wie Kirchen, Windkraftanlagen, Sendemasten und andere hohe Gebäude. Betroffen sind das Stadtgebiet Weiden sowie die Landkreise Amberg-Sulzbach, Neustadt an der Waldnaab und Tirschenreuth.

Ziel der Aktion ist die Erstellung einer sogenannten Navigations- und Hochpunktkarte. Das bedeutet: Die Höhe und genaue Lage dieser markanten Punkte wird erfasst, um sie später in digitalen Karten zu verwenden – etwa für die Orientierung von Fahrzeugen, Hubschraubern oder Truppen im Gelände.

Laut Landratsamt Amberg sind dabei vier Angehörige der Bundeswehr mit zwei Fahrzeugen unterwegs. Sie gehören zum Zentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr, das sich mit Vermessung und Kartenerstellung beschäftigt.

Was ist GNSS?

Zur Vermessung kommt unter anderem GNSS-Technik zum Einsatz – das steht für Global Navigation Satellite System, also globale Satellitennavigation. Ähnlich wie bei einem GPS-Gerät im Auto, wird dabei über Satellitensignale bestimmt, wo genau man sich befindet. Die Bundeswehr nutzt jedoch besonders präzise Geräte, die selbst kleinste Unterschiede in Höhe und Position erkennen können – oft im Zentimeterbereich.

Wofür braucht die Bundeswehr solche Daten?

Solche Hochpunkte sind nicht nur für Navigationssysteme wichtig. In Krisen- oder Katastrophenfällen können sie als Orientierungspunkte oder Signalmasten dienen. Auch für Übungen oder Einsätze, etwa bei der Amtshilfe im Katastrophenschutz, ist es hilfreich, möglichst genaue Karten zu haben.

Für die Bevölkerung ändert sich in der Zeit der Vermessung nichts – die Arbeiten erfolgen meist am Straßenrand oder in unmittelbarer Nähe der jeweiligen Gebäude. Einschränkungen sind nicht zu erwarten.