Wirkung der Grenzkontrollen: Bundespolizei zieht Bilanz
MÜNCHEN. Seit fast einem Jahr führt die Bundespolizei an Bayerns Grenzen wieder stationäre Kontrollen durch. Die Bilanz, die nun von der Bundespolizeidirektion München vorgelegt wurde, zeigt deutliche Auswirkungen auf irreguläre Migration, Schleuserkriminalität und offene Haftbefehle.
Feststellungen seit Einführung der Kontrollen
Die temporär eingeführten Grenzkontrollen an den Landgrenzen, insbesondere zu Österreich (AUT) und Tschechien (CZ), zeigen klare Ergebnisse:
| Kategorie | Gesamt | AUT | CZ |
|---|---|---|---|
| Unerlaubte Einreisen | 12.964 | 9.876 | 2.701 |
| Zurückweisungen/Zurückschiebungen | 7.631 | 6.915 | 716 |
| Wiedereinreisesperren | 451 | 394 | 44 |
| Festgenommene Schleuser | 699 | 641 | 47 |
| Vollstreckte Haftbefehle | 2.435 | 1.955 | 480 |
| Extremistische Feststellungen (PMK-Treffer) | 163 | 128 | 35 |
Allein zwischen Mai und August 2025 registrierte die Bundespolizei noch einmal über 4.000 unerlaubte Einreisen – der Großteil an der Grenze zu Österreich.
Einschätzung: Wirkung oder Symbolpolitik?
Die nackten Zahlen belegen, dass durch die Kontrollen zehntausende Menschen an einer unerlaubten Einreise gehindert wurden. Gleichzeitig zeigen die Festnahmen von fast 700 mutmaßlichen Schleusern und die Vollstreckung von über 2.400 Haftbefehlen, dass die Maßnahmen nicht nur auf Migration zielen, sondern auch der inneren Sicherheit dienen.
Ein deutlicher Rückgang der illegalen Einreisen lässt sich bislang jedoch nicht feststellen – sie bleiben auf hohem Niveau. Die Bundespolizei verweist dennoch auf den präventiven Charakter der Maßnahmen: Wer an der Grenze kontrolliert wird, kann mögliche Gefahren nicht ungehindert ins Land tragen.
Fazit
Die vorübergehend wiedereingeführten Grenzkontrollen in Bayern haben Wirkung gezeigt – vor allem bei Zurückweisungen, Schleuserfestnahmen und der Fahndung nach Kriminellen. Eine langfristige Lösung für die irreguläre Migration können sie jedoch nicht ersetzen.

