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Friedliche Demonstration für Gaza in Weiden: Klare Botschaften, stille Symbole

Weiden. Etwa 100 bis 150 Menschen haben sich am Samstagnachmittag bei brütender Hitze auf dem Naabwiesen-Parkplatz in Weiden zu einer pro-palästinensischen Demonstration versammelt. Die Teilnehmer forderten lautstark humanitäre Hilfe für die Bevölkerung im Gazastreifen und kritisierten das Vorgehen der israelischen Armee im aktuellen Nahost-Konflikt scharf. Die Kundgebung verlief friedlich und wurde von einer Privatperson aus Weiden angemeldet.

Die Demonstranten, überwiegend aus der türkisch-arabischen Community der Region, forderten in Sprechchören ein Ende der Gewalt, Hilfslieferungen nach Gaza sowie internationale Solidarität. Transparente mit Aufschriften wie „Freies Palästina“, „Stoppt den Genozid“ und „Israel bombardiert – Deutschland finanziert“ machten die politischen Botschaften deutlich. Auffallend war die hohe Beteiligung von Frauen.

Zum Abschluss der Kundgebung stapelten die Teilnehmer symbolisch weiße Kartons – jeder für eine Hilfslieferung, die derzeit nicht in das Gebiet gelangen kann. Darauf schrieben sie persönliche Wünsche und Solidaritätsbekundungen für die Menschen in Gaza.

Trotz des emotional aufgeladenen Themas herrschte eine ruhige Atmosphäre – sogar Musik und Applaus begleiteten das Ende der Versammlung. Die Polizei war mit einem größeren Aufgebot vor Ort, hielt sich jedoch im Hintergrund. Lediglich eine Einzelperson, die eine verbotene Parole rief, wurde von den Veranstaltern und der Polizei zur Ordnung gerufen. Auch einige Gegendemonstranten, die Israelflaggen zeigten und Parolen riefen, wurden durch die Polizei vom Versammlungsort verwiesen.

Die Stadt Weiden zeigte sich in der Handhabung der Versammlung offen und kooperativ. Alle Sicherheitsauflagen wurden eingehalten, ein polizeiliches Einschreiten war nicht erforderlich.

Laut Veranstaltern handelte es sich um eine nicht-organisierte, von Privatpersonen getragene Kundgebung – ein Zeichen zivilgesellschaftlichen Engagements. Dass palästinensisch-stämmige Menschen selbst nur vereinzelt an der Kundgebung teilnahmen, sei laut Teilnehmern auf Angst vor Repression oder gesellschaftlicher Stigmatisierung zurückzuführen.

Die Demonstration in Sichtweite des Weidener Rathauses machte deutlich: Das Leid in Gaza berührt viele Menschen – auch weit entfernt vom eigentlichen Krisenherd.