55 Jahre „Christoph“ – Mit neuem Campus in die Zukunft der Luftrettung
MÜNCHEN / OBERPFAFFENHOFEN. Mit der Einweihung des neuen ADAC Luftrettung Campus am Sonderflughafen Oberpfaffenhofen schlägt die ADAC Luftrettung ein bedeutendes neues Kapitel auf – pünktlich zum 55. Geburtstag des ersten Rettungshubschraubers „Christoph 1“. Am 1. November 1970 startete in München-Harlaching der erste öffentlich-rechtliche Rettungshubschrauber Deutschlands – der Beginn einer echten Erfolgsgeschichte.
Ein Campus als Symbol für Fortschritt und Zusammenarbeit

Auf rund 16.000 Quadratmetern vereint der neue Campus das gesamte Leistungsspektrum der ADAC Luftrettung unter einem Dach: Flugbetrieb, Medizin, Forschung, Ausbildung, Wartung und Verwaltung. Rund 280 Mitarbeitende finden hier künftig ihren Arbeitsplatz. Das moderne Kompetenzzentrum soll nicht nur Innovationen fördern, sondern auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit stärken.
„Unser Campus wird ein Ort des Austauschs und der Zukunft der Luftrettung“, erklärte Frédéric Bruder, Vorsitzender der Geschäftsführung der ADAC Luftrettung, bei der feierlichen Eröffnung. „Wir schaffen Synergien, um noch besser, schneller und flexibler auf die Herausforderungen im Gesundheitswesen reagieren zu können.“
Politische Unterstützung und klare Forderungen
Zu den rund 250 Gästen zählten zahlreiche Vertreter aus Politik und Rettungswesen – darunter auch Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder. In seinem Grußwort würdigte er die Arbeit der „Engel des ADAC“ als „Eliteeinheit des Rettungsdienstes“ und versprach Unterstützung durch den Freistaat.
Gleichzeitig forderte Bruder eine rasche Reform der Notfallversorgung und des Rettungsdienstes. Deutschland brauche mehr Luftrettung, flexiblere Arbeitszeitmodelle und flächendeckende Einsatzmöglichkeiten auch bei Dunkelheit. Zudem müssten gesetzliche und finanzielle Rahmenbedingungen für Personal, Qualität und Infrastruktur geschaffen werden.
Zukunftsprojekt mit internationaler Strahlkraft
Im neuen Campus wurde zudem die neueste Generation von Rettungshubschraubern vorgestellt: die H140 von Airbus Helicopters – entwickelt in Zusammenarbeit mit der ADAC Luftrettung. Das Modell steht für Nachhaltigkeit, Effizienz und höchste Sicherheitsstandards.
Mit Blick auf zukünftige Herausforderungen will die ADAC Luftrettung auch im Katastrophenschutz stärker Verantwortung übernehmen. Bruder betonte die wachsende Bedeutung der Luftrettung bei Hochwasser- und Großschadenslagen – und kündigte eine intensivere Zusammenarbeit mit der Bundeswehr an.
55 Jahre Lebensrettung aus der Luft
Heute betreibt die ADAC Luftrettung 38 Stationen mit 60 Hubschraubern, die täglich für Notfälle im Einsatz sind. Über 1,3 Millionen Einsätze und unzählige gerettete Leben zeigen, wie unverzichtbar die fliegenden Gelben Engel geworden sind.
„Christoph“ steht seit 55 Jahren für Schnelligkeit, Präzision und Menschlichkeit – Werte, die mit dem neuen Campus in Oberpfaffenhofen auch in Zukunft weitergetragen werden.

