Grundwasserschutz im Fokus: 8. Wasserforum Oberpfalz thematisiert Herausforderungen durch Klimawandel
Regensburg. Das 8. Wasserforum Oberpfalz rückte in diesem Jahr die drängenden Themen Wald – Wasser – Klimawandel sowie die neue Trinkwassereinzugsgebieteverordnung in den Mittelpunkt. Etwa 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Kommunen, Verbänden, Wasserversorgung und Verwaltung kamen auf Einladung der Regierung der Oberpfalz in Regensburg zusammen, um sich über aktuelle Entwicklungen und notwendige Maßnahmen zum Schutz unseres wichtigsten Lebensmittels auszutauschen: dem Wasser.
„Wasser ist wichtiger denn je – als Lebensmittel, als Produktionsmittel, als Lebensraum, als Erholungsraum, als Grundlage unseres Wohlbefindens und Wirtschaftens“, betonte Regierungspräsident Walter Jonas zur Eröffnung der Veranstaltung. Mit eindringlichen Worten machte er auf die aktuelle Situation aufmerksam: „Wir erleben derzeit den trockensten Frühling in Deutschland seit fast hundert Jahren.“ Die Folge: sinkende Pegelstände in Flüssen und ein alarmierender Rückgang des Grundwassers. Umso dringlicher sei ein umfassender Schutz – „überall und gemeinsam“, so Jonas. Besonders in der Landwirtschaft sei ein kluges Wassermanagement gefragt. „Wenn es am trockensten ist, brauchen wir am meisten Wasser“, unterstrich der Regierungspräsident.
Ein zentrales Thema des Forums war das Zusammenspiel von Wald, Wasser und Klimawandel. Dr. Michael Roßkopf, Bereichsleiter Forsten am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Regensburg-Schwandorf, beleuchtete in seinem Vortrag die Rolle des Waldes für den Wasserrückhalt und die Wasserqualität. Der Klimawandel bringe tiefgreifende Veränderungen mit sich – etwa durch geänderte Niederschlagsmuster und Hitzestress für Bäume –, die auch die Fähigkeit des Waldes zur natürlichen Wasserspeicherung beeinträchtigen könnten.
Praktische Einblicke aus der Landwirtschaft lieferte Veronika Graßl vom Maschinenring Cham. Sie erläuterte, wie anspruchsvoll ein verantwortungsvolles Düngemanagement in Zeiten des Klimawandels geworden ist – von der Lagerung bis zur gezielten Ausbringung. „Spezielle Anforderungen in der landwirtschaftlichen Praxis tragen entscheidend dazu bei, unser Grundwasser sauber zu halten“, erklärte Graßl.
Ein weiterer Fokus lag auf der neuen Trinkwassereinzugsgebieteverordnung. Udo Dehne von der Landesgruppe Bayern des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches e.V. gab einen Überblick über die gesetzlichen Änderungen und lieferte konkrete Hilfestellung für deren Umsetzung. „Die Verordnung bedeutet einen Meilenstein im vorsorgenden Grundwasserschutz“, so Dehne.
Wie dieser Schutz in der Praxis aussehen kann, zeigte Matthias Götz, Geschäftsleiter des Zweckverbands Steinwaldgruppe und Leiter der Wasserwerksnachbarschaft Neustadt an der Waldnaab. Er stellte Ansätze vor, wie Einzugsgebiete bewertet und gezielt geschützt werden können – von Monitoring bis Kooperation mit der Landwirtschaft.
Fazit: Das Wasserforum machte deutlich: Der Schutz unseres Grundwassers braucht ein Zusammenspiel vieler Akteure – aus Verwaltung, Wasserversorgung, Forst- und Landwirtschaft. Und er braucht Weitsicht. In Zeiten des Klimawandels ist das nicht nur eine ökologische Notwendigkeit, sondern auch eine gesellschaftliche Aufgabe.

Foto: Regierung der Oberpfalz/Kammermeier