Zoll deckt Schwarzarbeit in Regensburger Nagelstudio auf – Betreiber erhält Haftstrafe auf Bewährung
REGENSBURG. Ein anonymer Hinweis brachte den Stein ins Rollen: Ermittler der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) haben in einem Regensburger Nagelstudio umfangreiche Verstöße gegen Sozialversicherungspflichten aufgedeckt. Der Betreiber wurde nun vom Amtsgericht Regensburg zu acht Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.
Der Mann hatte zwischen 2015 und 2017 mehrere Beschäftigte nicht ordnungsgemäß zur Sozialversicherung angemeldet. Um die Schwarzarbeit zu verschleiern, gab er gegenüber den Behörden an, seine Angestellten befänden sich in Aus- oder Weiterbildungsmaßnahmen. Zudem passten die tatsächlichen Arbeitszeiten und der Personaleinsatz nicht zu den offiziellen Angaben.
Neben der Bewährungsstrafe muss der Unternehmer rund 110.000 Euro an hinterzogenen Sozialversicherungsbeiträgen sowie die Gerichtskosten begleichen.
„Schwarzarbeit lässt sich nicht dauerhaft verbergen – früher oder später kommen Unstimmigkeiten ans Licht“, erklärte René Matschke, Leiter des Hauptzollamts Regensburg. „Wer versucht, das System auszutricksen, muss mit Konsequenzen rechnen.“
Zoll im Fokus: Körpernahe Dienstleistungen besonders risikobehaftet
Nagel- und Kosmetikstudios stehen laut Zoll regelmäßig im Fokus der Finanzkontrolle Schwarzarbeit. In diesen personal- und bargeldintensiven Betrieben bestehe ein erhöhtes Risiko für Verstöße gegen Sozialversicherungsrecht oder Mindestlohnvorschriften. Die Kontrollen erfolgen daher gezielt und risikoorientiert.

