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SPD kritisiert verpflichtende Sprachtests in Bayern

REGENSBURG. Im digitalen Fachgespräch der SPD Regensburg-Land zur frühkindlichen Bildung stand vor allem eines im Mittelpunkt: Kritik an den neuen verpflichtenden Sprachtests für Vierjährige. Die SPD-Landtagsabgeordnete Doris Rauscher, Vorsitzende des Ausschusses für Arbeit und Soziales, Jugend und Familie, machte deutlich, dass das neue Verfahren in der Praxis auf erhebliche Probleme stößt.

Rauscher, selbst gelernte Erzieherin, erklärte, die Testungen fänden oft in einer für die Kinder ungewohnten Umgebung und durch fremde Personen statt – „das verzerrt die Ergebnisse und verunsichert die Kinder“. Zudem zeige sich, dass der neue Sprachtest deutlich weniger Kinder mit Sprachdefiziten identifiziere als die bisher bewährten Spracherfassungsbögen, die von den Erziehern in den Einrichtungen selbst durchgeführt werden.

Auch organisatorisch sorge die neue Pflicht für Unruhe. Zwischen dem Familien- und dem Kultusministerium seien viele Detailfragen – etwa zur verpflichtenden Teilnahme am Vorkurs Deutsch – noch nicht geklärt. „Diese Unsicherheiten landen am Ende in den Kitas, die ohnehin schon am Limit arbeiten“, so Rauscher.

Neben der Kritik an den Sprachtests wurde auch die angespannte Personalsituation in den Kitas thematisiert. Fehlende Fachkräfte, steigende Betriebskosten und unklare Zuständigkeiten zwischen Bund und Land erschweren den Alltag in den Einrichtungen. Rauscher forderte deshalb, frühkindliche Bildung endlich als zentrales Zukunftsthema zu begreifen – mit klaren Strukturen und verlässlicher Finanzierung.