SPD 60plus zur Zukunft der Rente: Superreiche sollen zahlen
WERNBERG-KÖBLITZ. Die SPD Senioren diskutierten in Wernberg-Köblitz über digitale Hürden und die Rentenpolitik. Der Bezirksvorstand der SPD-Arbeitsgemeinschaft 60plus Oberpfalz hat bei seiner Sitzung auf die Bedeutung einer praxisnahen Digitalisierung für Senioren hingewiesen. Zwar meisterten viele ältere Menschen den technologischen Wandel mit beachtlicher Offenheit, dennoch bleibe der Umgang mit neuen Systemen für viele herausfordernd. Besonders deutlich werde dies beim Fahrkartenkauf im Bahn- und ÖPNV-Bereich, so Heinrich Rewitzer. Er forderte Übergangslösungen, die sich an den Bedürfnissen älterer Menschen orientieren. Aus einzelnen Gemeinden wurden zudem erfolgreiche Beispiele für Nachbarschaftshilfe berichtet.
Im Mittelpunkt der Sitzung standen jedoch die jüngsten Diskussionen über die Rentenpolitik. Vertreter der SPD 60plus verteidigten das bestehende Rentensystem und kritisierten Vorschläge zur Absenkung des Rentenniveaus. Harald Zintl betonte, dass solche Pläne vor allem die junge Generation später hart treffen würden. Reinhold Strobl verwies darauf, dass das deutsche Rentensystem weltweit zu den stabilsten Modellen zähle. Die Arbeitsgemeinschaft 60plus plädiert sogar für ein höheres Rentenniveau.
Mit Blick auf die Finanzierung betonte Andrea Luges, dass gute Renten möglich seien und die Sozialbeiträge seit Jahrzehnten vergleichsweise stabil geblieben seien. Gleichzeitig übte der Vorstand deutliche Kritik an CDU und CSU, denen fehlender Wille zu einer gerechteren Steuerpolitik vorgeworfen wurde.
Die SPD ist allerdings selbst eher zurückhaltend bei strukturellen Rentenreformen. Statt grundsätzliche Veränderungen des Systems anzustoßen, setzt sie vorrangig auf höhere steuerliche Beiträge besonders Vermögender, um das Rentensystem zu stützen – ein Ansatz, der politisch umstritten bleibt.
Im Januar plant der Vorstand eine Klausurtagung in Weiden, bei der vor allem das Thema Pflege im Mittelpunkt stehen soll.

