„Miteinander für Erbendorf“ startet in den Wahlkampf
Stadtratsliste und Bürgermeisterkandidat einstimmig nominiert
ERBENDORF. Großer Andrang, volle Reihen und gespannte Erwartung: Die neue Wählerinitiative „Miteinander für Erbendorf“ (MfE) hat am Montagabend im Bürgerhaus ihren politischen Aufbruch eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Schon zu Beginn des Abends war klar, dass die Gruppierung einen Nerv getroffen hat. Die Mitglieder der Initiative sichtbar aufgeregt – schließlich markierte dieser Abend eine Zäsur für MfE. Wie viele Erbendorferinnen und Erbendorfer würden der Einladung folgen? Die Antwort kam schnell: Es wurden weit mehr als erwartet. Zusätzliche Stühle mussten hereingetragen werden, am Ende waren knapp 50 Personen anwesend, darunter 41 Stimmberechtigte aus der Stadt.
Versammlungsleiter Marco Vollath führte souverän durch die formalen Abläufe des Kommunalwahlrechts. Der erste Höhepunkt war die Vorstellungsrunde der Stadtratskandidaten. Statt nüchterner Lebenslauf-Lesungen setzte MfE auf persönliche und humorvolle Vorstellungen. Jeder Kandidat wurde von einem anderen vorgestellt – locker, sympathisch und mit vielen kleinen Geschichten aus dem echten Leben.
Das Ergebnis dieser intensiven Vorbereitung kann sich sehen lassen. MfE präsentiert eine vielfältige Liste mit 20 Kandidaten und drei Ersatzleuten, darunter fünf Frauen. Die Spanne reicht vom 28-jährigen David Frischholz bis zum 66-jährigen Konditormeister Friedrich Kohr, von jungen Familienvätern über engagierte Ehrenamtliche bis hin zu gestandenen Fachleuten aus unterschiedlichsten Berufsgruppen. Besonders überraschend für viele Gäste war, dass sich mit Sven Lehner ein amtierender Stadtrat der neuen Initiative angeschlossen hat – ein Signal, das für große Überraschung sorgte.
In der anschließenden schriftlichen Wahl bestätigten die 41 Stimmberechtigten die komplette Liste ohne eine einzige Gegenstimme. Ein Zeichen, der die Geschlossenheit und den Rückenwind dieser neuen politischen Kraft sichtbar machte.
Der zweite Höhepunkt des Abends ließ nicht lange auf sich warten. Die Vorstandschaft hatte sich bereits im Vorfeld einstimmig für David Frischholz als Bürgermeisterkandidaten ausgesprochen. Nun stellte sich der 28-Jährige mit einer leidenschaftlichen, ehrlichen und inhaltlich klaren Rede der Versammlung vor.

Frischholz machte offen deutlich, dass populistische Wahlversprechen nicht sein Weg sind. Vielmehr stellte er klar, dass viele Entscheidungen – etwa zu Bädern – nicht in der Macht eines Bürgermeisters alleine liegen.
Was er aber zusagen könne, sei etwas anderes: Ehrlichkeit, Transparenz und den Anspruch, Entscheidungen nachvollziehbar und im Dialog mit den Bürgern zu treffen. Frischholz skizzierte seine Vision eines modernen Erbendorfs, das strategisch denkt, langfristig plant und mit solider Basisarbeit beginnt, statt mit Hochglanzversprechen. Er sprach über Energie, Finanzen, Ehrenamt und Infrastruktur und über die Notwendigkeit, dass das blockierende Parteiengeplänkel im Stadtrat endlich ein Ende hat.
Seine Rede wurde mit langem Applaus bedacht. In der anschließenden schriftlichen Wahl wurde er – wie zuvor die Stadtratsliste – einstimmig bestätigt.
Für unerwarteten Rückenwind sorgte der Besuch von Jürgen Meyer, Oberbürgermeisterkandidat der Bürgerliste Weiden und gebürtiger Erbendorfer. Er lobte den Mut von MfE, parteipolitische Fesseln aufzubrechen, und erkannte klare Parallelen zur Situation in seiner eigenen Kommune. Meyer machte deutlich, wie wichtig gerade jetzt unabhängige Kräfte seien und sagte der jungen Initiative seine volle Unterstützung zu.

Zum Abschluss gab es einen Ausblick auf die nächsten Aufgaben. Damit die Gruppe offiziell für die Kommunalwahl zugelassen wird, müssen nun die gesetzlich vorgeschriebenen Unterstützerunterschriften im Rathaus gesammelt werden. Die Mitglieder baten alle Anwesenden und Unterstützer, diesen Weg mitzugehen und die nötigen Unterschriften zu leisten.

Beim anschließenden Beisammensein blieb der Eindruck eines Abends, der weit mehr war als ein organisatorischer Pflichttermin. Die Initiative hat gezeigt, dass sie ernst zu nehmen ist – mit Engagement, Sachkenntnis, einem breiten Team und einem Bürgermeisterkandidaten, der für frischen Wind steht.
Mit dieser Nominierungsversammlung hat „Miteinander für Erbendorf“ unmissverständlich klargemacht, dass die Kommunalwahl 2026 in Erbendorf spannend wird.
Stadtratsliste:
- David Frischholz, 28 Jahre
- Dorothea Brack, 46
- Sven Lehner, 36
- Denise Zier, 39
- Andreas Kraus, 38
- Franziska Koch, 31
- Luca Melzner, 29
- Jasmin Fütterer, 42
- Siegfried Tretter, 61
- Tobias Schraml, 32
- Jörg Gerolstein, 50
- Nicole Rischer-Bäumler, 50
- Michael Schade, 46
- Mario Perchalla, 45
- Roland Wellenhöfer, 59
- Nicolas Albert, 44
- Alexander Brack, 48
- Marco Vollath, 48
- Markus Fütterer, 46
- Friedrich Kohr, 66
Ersatzkandidaten:
1. Mario Bauer, 47
2. Thorsten Heindl, 41
3. Melanie Trautner, 46

