Bilanz des Wochenendes: Acht Haftbefehle bei Grenzkontrollen vollstreckt
WAIDHAUS / BÄRNAU – Acht Haftbefehle, zahlreiche Festnahmen, mehrere tausend Euro an offenen Geldstrafen: Das ist die Bilanz der Bundespolizeiinspektionen Waidhaus und Bärnau vom vergangenen Wochenende.
Im Rahmen der wiedereingeführten Grenzkontrollen an der A6 bei Waidhaus sowie bei einer Kontrolle in Waldsassen konnten die Beamten insgesamt acht gesuchte Straftäter und Ordnungswidrige festsetzen. Die Kontrollen fanden überwiegend an der Kontrollstelle Ulrichsberg Nord statt, nur ein Fall ging auf eine Überprüfung im Binnengrenzraum zurück.
Kurioser „Sparfuchs“: Haft statt Geldstrafe
Besondere Aufmerksamkeit erregte ein 37-jähriger Rumäne. Gegen ihn lag ein Vollstreckungshaftbefehl wegen eines Verstoßes gegen das Pflichtversicherungsgesetz vor. Die fällige Geldstrafe von knapp 1.900 Euro wollte er nicht bezahlen – im Gegenteil: Er erklärte, bewusst die 30-tägige Ersatzfreiheitsstrafe antreten zu wollen. So könne er sich die Strafe „sparen“ und gleichzeitig „freie Kost und Logis“ in der Justizvollzugsanstalt Weiden genießen.
Weitere Festnahmen im Überblick
- Slowake (46): Haftbefehl wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis. Zahlung von 1.871 Euro, danach frei.
- Bulgare (52): Haftbefehl wegen Diebstahls. Keine Zahlung möglich – Einlieferung in die JVA.
- Bulgare (45): Ebenfalls Diebstahl. 1.293 Euro nicht bezahlt, JVA.
- Türke (30): Kontrolle in Waldsassen, offene Ordnungswidrigkeit, Geldbuße 500 Euro bezahlt.
- Rumäne (31): Haftbefehl wegen Diebstahls. 982 Euro beglichen.
- Rumäne (40): Gesucht wegen Urkundenfälschung. Nach 920 Euro Zahlung weitergereist.
- Bulgare (35): Haftbefehl wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis und Verstoßes gegen das Waffengesetz. 920 Euro bezahlt.
Erfolg oder Alarmzeichen?
Die Beamten sprechen von einem erfolgreichen Wochenende: Acht Haftbefehle in zwei Tagen – das klingt nach einer starken Bilanz. Doch stellt sich die Frage, ob man dies wirklich als Erfolg werten sollte.
Denn: Wenn innerhalb weniger Stunden an einer einzigen Grenzkontrollstelle gleich mehrere Straftäter auffliegen, deutet das nicht auch auf erhebliche Defizite in der inneren Sicherheit hin? Wäre es nicht gefährlich, diesen Umstand als „Erfolg“ zu verkaufen, anstatt die grundsätzliche Problematik zu sehen?
Hinzu kommt: Solche stationären Grenzkontrollen wurden lange Zeit von der Politik nicht gewollt und stehen auch jetzt immer wieder in der Kritik. Die aktuelle Bilanz zeigt allerdings, wie viele offene Verfahren und gesuchte Straftäter andernfalls unentdeckt geblieben wären.