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Bezirksumlage soll spürbar sinken – Dramatische Finanzlage der Kommunen

REGENSBURG – Die finanzielle Lage der Kommunen ist angespannt wie selten zuvor. Immer höhere Ausgaben im sozialen Bereich, sinkende Handlungsspielräume und steigende Umlagen haben viele Städte und Landkreise in die Enge getrieben. Doch ausgerechnet der Bezirk Oberpfalz setzt nun ein Zeichen der Entlastung: Bezirksumlage runter statt rauf.

Bezirkstagspräsident Franz Löffler gab am Montag in Regensburg den Startschuss für die Haushaltsberatungen 2026 – und überraschte mit einer positiven Nachricht. „Mit dem jetzt eingebrachten Haushaltsentwurf wird der Bezirk alle Mehreinnahmen aus dem Kommunalen Finanzausgleich 2026 in vollem Umfang zur Entlastung seiner Umlagezahler, also der Oberpfälzer Landkreise und kreisfreien Städte, einsetzen“, erklärte Löffler.

Größter Mittelaufwuchs aller Zeiten

Der Kommunale Finanzausgleich wird 2026 bayernweit um 480 Millionen Euro auf insgesamt 1,317 Milliarden Euro angehoben. Davon profitiert auch der Bezirk Oberpfalz – mit zusätzlichen 26,7 Millionen Euro. „Ein starkes Signal des Freistaates“, so Löffler. „Gerade in diesen finanziell prekären Zeiten zeigt sich, dass die Bezirke auf einen verlässlichen Partner bauen können.“

Entlastung statt Belastung

Nachdem der Bezirk Oberpfalz im laufenden Jahr 2025 seinen Umlagesatz um außergewöhnliche 3,9 Punkte auf 23,2 Prozent anheben musste, folgt nun die Kehrtwende: Für 2026 schlägt Löffler eine Senkung um 1,3 Punkte vor. Möglich wird das durch den gestiegenen Finanzausgleich und eine deutlich erhöhte Steuerkraft in der Oberpfalz – sie stieg 2024 um beachtliche 11,3 Prozent.

Reformen bleiben unverzichtbar

Trotz der kurzfristigen Entlastung bleibt die Botschaft klar: Ohne strukturelle Reformen wird das finanzielle Fundament der Kommunen weiter bröckeln. Löffler warnt eindringlich: „Von einer nachhaltigen Entschärfung der dramatischen Situation der Kommunalfinanzen kann keine Rede sein. Wir brauchen dringend Sozialstaatsreformen und müssen ehrlich über Leistungen und Standards sprechen.“ Nur so lasse sich der drohende kommunale Finanzkollaps verhindern.

Mit dem geplanten Schritt positioniert sich der Bezirk Oberpfalz als Vorbild in schwierigen Zeiten – und setzt ein starkes Zeichen, dass Entlastung möglich ist, wenn politische Prioritäten richtig gesetzt werden.