Alter schützt vor Torheit nicht: 80-Jähriger in Love-Scam-Falle getappt
CHAM. Wer sagt, dass Liebe keine Altersgrenze kennt, sollte diesen Fall besser noch einmal überdenken. Ein 80-jähriger Mann aus dem Landkreis Cham hat über mehrere Jahre hinweg einem sogenannten „Love-Scammer“ blind vertraut – und dabei einen niedrigen sechsstelligen Betrag überwiesen. Die Kriminalpolizeiinspektion Regensburg ermittelt.
Der Beginn der Geschichte liest sich wie ein Drehbuch für einen schlechten Liebesfilm: Im März 2023 erhielt der Senior eine SMS aus Kirgisistan. Eine vermeintlich charmante Frau bat um Geld für eine Operation und schickte neben liebevollen Worten auch Bilder und eine Kopie ihres Reisepasses. Der Mann fiel auf die Masche herein und überwies zunächst einen Betrag ins Ausland.
Doch die Geschichte hatte kein Happy End: In den folgenden zwei Jahren folgten über fünfzig weitere Überweisungen unter den verschiedensten Vorwänden. Erst als eine erneute Forderung im niedrigen vierstelligen Bereich kam, brach der 80-Jährige den Kontakt ab. Doch das hielt ihn nicht davon ab, selbst nach Kirgisistan zu reisen, um die angebliche Geliebte zu finden. Die Suche verlief erwartungsgemäß erfolglos, und am Konsulat wurde ihm erklärt, dass er Opfer eines Betrugs wurde.
Die Polizei warnt eindringlich vor der Masche des Love-Scamming: Über soziale Netzwerke oder Partnerbörsen wird Vertrauen aufgebaut, um später Geldforderungen durchzusetzen. Besonders ältere Menschen geraten häufig in die Falle, wenn Herz und Verstand nicht rechtzeitig widersprechen.
Tipps zum Schutz vor Love-Scamming:
- Ignorieren – keine Geldüberweisungen leisten
- Sichern – Mails und Chats speichern
- Blockieren – jeglichen Kontakt abbrechen
- Hilfe holen – Anzeige bei der Polizei erstatten

