BlaulichtOberpfalz

Statt repariert – Bremsleitung gekappt

ILLSCHWANG. Ein verzweifelter Lkw-Fahrer hat sich an die Polizei gewandt, weil er seinem eigenen Fahrzeug nicht mehr traute. Der Mann aus Bulgarien war mit einem Sattelzug unterwegs, als er einen Defekt an der Bremsanlage bemerkte – mit gravierenden Folgen.

Bereits einen Tag zuvor stellte der Fahrer Probleme an der Bremse fest und informierte seine Firma. Daraufhin wurde eine Fachfirma geschickt, die den Schaden vor Ort beheben sollte. Nach der angeblichen Reparatur setzte der Lkw-Fahrer seine Fahrt fort. Doch schon kurze Zeit später merkte er, dass die Bremswirkung weiterhin mangelhaft war.

Firmenchef ordnet Weiterfahrt an

Der Fahrer kontaktierte erneut seinen Firmeninhaber. Statt einer erneuten Überprüfung ordnete dieser jedoch die Weiterfahrt an. Für den Lkw-Fahrer eine untragbare Situation – aus Sorge um seine eigene Sicherheit und die anderer Verkehrsteilnehmer wandte er sich schließlich an die Polizei und bat ausdrücklich darum, ihm die Weiterfahrt zu untersagen.

Beamte der Schwerverkehrsgruppe der Verkehrspolizei Amberg nahmen den Sattelzug genauer unter die Lupe. Das Ergebnis war erschreckend: Die Bremse vorne links war nicht repariert worden. Stattdessen wurde die Bremsleitung einfach gekappt und die Bremse damit außer Betrieb gesetzt.

Polizei stoppt Fahrt – Anzeige folgt

Die Weiterfahrt wurde sofort untersagt. Erst nach einer fachgerechten Reparatur darf der Lkw wieder auf die Straße. Auf den Unternehmer kommt nun eine Anzeige zu.

Der Fall zeigt erneut, unter welchem Druck viele Lkw-Fahrer stehen – und welche Risiken sie manchmal eingehen sollen, obwohl Leib und Leben auf dem Spiel stehen.