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Rentenstreit: SPD-Senioren kritisieren Junge Union scharf

AMBERG/WEIDEN. Die SPD-Seniorenorganisation 60plus hat die Kritik der Jungen Union (JU) am geplanten Rentenpaket scharf zurückgewiesen. In einer Presseerklärung vom 17. November 2025 betonten sowohl der Bundesvorsitzende Lothar Binding als auch der Bezirksvorsitzende Oberpfalz, Reinhold Strobl, dass die Koalition in langen Debatten Kompromisse geschlossen habe, um die Rentengarantie zu sichern.

Binding warnte davor, dass nachträgliche Forderungen nach Änderungen das Rentenniveau gefährden könnten. „Ich habe kein Verständnis für solch einen erpresserischen Angriff aus dem Parlament auf das Rentenniveau“, sagte der SPD-Politiker. Besonders die Kritik am geplanten Rentenniveau von 48 Prozent bezeichnete er als unanständig. Damit solle den Menschen signalisiert werden, künftig niedrigere Renten hinnehmen zu müssen.

Auch Reinhold Strobl wies darauf hin, dass ein sinkendes Rentenniveau langfristig auch den Jüngeren schade. Private Vorsorge sei risikoreich, teuer und nicht für jeden erreichbar, so der ehemalige Abgeordnete. „Die Erträge hängen von den Gewinnen der Finanzkonzerne ab und bergen erhebliche Risiken“, erklärte Strobl.

Binding erinnerte zudem an die Verantwortung der älteren Generation, die den Wohlstand der heutigen Gesellschaft aufgebaut habe – 80 Jahre Nachkriegsarbeit, Frieden und Produktivität. Gleichzeitig kritisierte er die Union und FDP dafür, dass sie über Jahrzehnte eine faire Einkommens- und Vermögensverteilung verhindert hätten. Das führe dazu, dass viele Bürgerinnen und Bürger trotz eines Bruttoinlandsprodukts von 4,3 Billionen Euro im Jahr nur über rund 15.000 Euro Einkommen verfügten, während das Privatvermögen der Reichen kontinuierlich wachse.

Abschließend betonte Binding, dass der wahre Konflikt nicht zwischen Jung und Alt liege, sondern zwischen Reich und Arm. Wer einen künstlichen Generationenkonflikt heraufbeschwöre, verschleiere diese zentrale soziale Herausforderung.

Reinhold Strobl, AG 60plus (rechts), neben Alt-OB Kurt Seggewiß beim SPD-Empfang in Altenstadt/WN im Oktober.
Foto: Roland Wellenhöfer