FÜRACKER: 4,7 MILLIARDEN EURO MEHR FÜR BAYERNS KOMMUNEN IN 2026MÜNCHEN
Bayerns Städte, Landkreise und Gemeinden können sich im kommenden Jahr über ein kräftiges Finanzplus freuen: Der Freistaat stellt ihnen 2026 insgesamt 4,7 Milliarden Euro mehr zur Verfügung. Finanz- und Heimatminister Albert Füracker (CSU) sprach am Donnerstag von einem „wuchtigen Finanzpaket und einem eindeutigen Signal an unsere Kommunen“.
Kommunaler Finanzausgleich wächst deutlich
Der kommunale Finanzausgleich steigt 2026 um 846 Millionen Euro auf 12,83 Milliarden Euro. Zusätzlich fließen 3,9 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen „Infrastruktur“, das gemeinsam mit Bundesmitteln finanziert wird. Diese Mittel sollen gezielt kommunale Investitionen in Bau, Infrastruktur und Daseinsvorsorge ankurbeln.
„Der Freistaat hat versprochen zu helfen – und wir haben Wort gehalten, auch wenn es ein großer Kraftakt ist“, so Füracker. Ziel sei es, die Handlungsfähigkeit der Kommunen trotz steigender Sozial- und Personalkosten zu sichern.
Fokus auf Verwaltungshaushalte – Bezirke erhalten 57 Prozent mehr
Besonderes Augenmerk liegt laut Füracker auf den stark belasteten Verwaltungshaushalten der Kommunen. Die Zuweisungen an die Bezirke werden deshalb um 480 Millionen Euro auf 1,32 Milliarden Euro erhöht – ein Plus von 57,4 Prozent. Damit sollen insbesondere Landkreise und kreisfreie Städte entlastet werden.
Außerdem wird der Kommunalanteil am allgemeinen Steuerverbund schrittweise von 13 auf 13,5 Prozent angehoben – eine dauerhafte strukturelle Verbesserung, die sich auch in höheren Schlüsselzuweisungen von knapp 5 Milliarden Euro niederschlägt.
Einigkeit zwischen Staat und Kommunen
Trotz angespannter Haushaltslage lobten die kommunalen Spitzenverbände das Ergebnis. Markus Pannermayr, Vorsitzender des Bayerischen Städtetags, sprach von einem „kraftvollen Signal an die Kommunen“. Das Paket bringe mehr Planungssicherheit und entlaste alle Ebenen – vom Bezirk bis zur Gemeinde.
Auch Franz Löffler, Präsident des Bayerischen Bezirketags, betonte, dass der Freistaat „an der Seite der Kommunen“ stehe. Gleichzeitig mahnte er Reformen beim Sozialstaat an: „Die Finanznot der Kommunen darf nicht zur Normalität werden.“
Aiwanger fordert Reformen beim Sozialstaat
Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) nannte die Vereinbarung eine „kräftige Finanzspritze“ für die Kommunen. Er warnte aber zugleich vor den langfristigen Belastungen: „Der überzogene Sozialstaat kostet Geld, das wir nicht mehr haben. Die Bundesregierung müsste diesen Teufelskreis durchbrechen.“
Investitionsschub durch Sondervermögen
Das Sondervermögen Infrastruktur sorgt 2026 für einen kräftigen Investitionsschub:
- 2 Milliarden Euro fließen direkt als pauschales Investitionsbudget an Kommunen.
- 1,37 Milliarden Euro sind für den kommunalen Hochbau vorgesehen, darunter 300 Millionen Euro aus dem Sondervermögen.
- 900 Millionen Euro gehen in Krankenhausinvestitionen.
- Für Schulen und Kitas gibt es eine zusätzliche Förderpauschale von 10 Prozent – insgesamt 900 Millionen Euro über vier Jahre.
- Die Härtefallförderung für Wasserversorgung und Abwasserentsorgung steigt auf 215 Millionen Euro, wovon kleinere Gemeinden besonders profitieren.
Starke Signale trotz schwieriger Lage
Innenminister Joachim Herrmann lobte die Einigung als Beweis funktionierender Zusammenarbeit: „Wir brauchen starke, finanziell auf eigenen Beinen stehende Kommunen.“
Auch der Vorsitzende des Haushaltsausschusses im Landtag, Josef Zellmeier (CSU), betonte: „Der Freistaat bleibt auch in schwierigen Zeiten ein verlässlicher Partner der kommunalen Familie.“
Mit dem Finanzpaket für 2026 setzt der Freistaat ein deutliches Signal: Mehr Mittel, mehr Planungssicherheit und mehr Unterstützung für Bayerns Kommunen – trotz angespannter Haushaltslage und wachsender Ausgabenlast.


 
							 
							