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Tödliche Fahrerflucht bei Riekofen: Tatverdächtige nach monatelangen Ermittlungen identifiziert

RIEKOFEN/SÜNCHING. Mehr als ein Jahr nach dem tödlichen Verkehrsunfall bei Riekofen gibt es einen entscheidenden Durchbruch: Die Polizeiinspektion Wörth an der Donau hat eine Tatverdächtige ermittelt. Es handelt sich um eine 52-jährige Frau aus dem Landkreis Straubing-Bogen. Sie soll das Fahrzeug gelenkt haben, das den 24-jährigen Vinzenz L. in der Nacht zum 4. September 2024 überrollte.

Ermittlungen führten zu neuer Erkenntnis zum Unfallhergang

Im Verlauf der intensiven Ermittlungen stellte sich heraus, dass Vinzenz L. zum Zeitpunkt des Unglücks bereits auf der Fahrbahn lag. Entgegen der ersten gutachterlichen Einschätzung wurde er nicht angefahren, sondern von einem Fahrzeug überfahren. Die dabei erlittenen Verletzungen waren so schwer, dass der junge Mann noch an der Unfallstelle verstarb.

Großangelegte Fahndung und tausende Kontrollen

Unmittelbar nach dem Unfall gründeten Polizeiinspektion Wörth an der Donau, Verkehrspolizeiinspektion Regensburg und Kriminalpolizeiinspektion Regensburg die Ermittlungsgruppe „BAO Unfallflucht“. In den Monaten danach gingen zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung ein, die akribisch überprüft wurden. Zusätzlich kontrollierten die Beamten rund 2.500 Fahrzeuge im Raum Riekofen – ein außergewöhnlich hoher Aufwand.

Banner-Aktion brachte neue Hinweise

Auch lange nach dem Unfall ließ die Polizei nicht locker. Besonders aufmerksamkeitsstark war eine Aktion rund um den Sünchinger Markt: An der Unfallstelle wurde ein Banner mit dem Bild von Vinzenz L. und der Aufschrift „Warum musste ich hier sterben?“ aufgestellt. Die Aktion sorgte für große Anteilnahme und erneute Hinweise – der entscheidende Durchbruch gelang jedoch erst später durch umfangreiche technische Auswertungen.

Tatverdächtige gesteht Fahrereigenschaft

In den vergangenen Wochen erhärtete sich der Verdacht gegen die 52-jährige Frau. Nach einem richterlichen Beschluss wurden am 17. Dezember 2025 ihr Fahrzeug sowie technische Geräte aus dem familiären Umfeld beschlagnahmt. Im Rahmen der weiteren Ermittlungen räumte die Frau schließlich ein, das Unfallfahrzeug gelenkt zu haben.

Die genauen Hintergründe des Unfallgeschehens sind weiterhin Gegenstand der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Regensburg.