Beteiligung ist Chefsache: Infoabend setzt klares Signal für mehr Mitbestimmung
NEUSTADT/WN. Kinder- und Jugendbeteiligung rückt im Landkreis stärker in den Fokus. Im Kreisjugendamt trafen sich Bürgermeister sowie Vertreter mehrerer Kommunen zu einem Informationsabend, organisiert von der Kommunalen Jugendarbeit. Projektkoordinator Michael Scheerer stellte dabei praxisnahe Modelle vor, wie Gemeinden Jugendliche besser einbinden können – von einfacher Rückmeldung bis hin zu echter Mitbestimmung.
Ein Beispiel aus einer Landkreisgemeinde zeigte, wie wirkungsvoll niedrigschwellige Beteiligung sein kann: Nach dem Ausfall eines Spielgeräts konnten Kinder und Eltern ihre Wünsche direkt am Bauzaun notieren. Die unkomplizierte Aktion sorgte für hohe Akzeptanz und klare Entscheidungsgrundlagen.
Scheerer betonte, dass Kommunen durch klare Beschlüsse festlegen können, in welchen Themenbereichen Beteiligung verpflichtend sein soll. Solche festen Strukturen erleichtern Verwaltungen die Planung und erhöhen die Sichtbarkeit des Engagements. Gleichzeitig brauche erfolgreiche Beteiligung Zeit, Ressourcen und Fachpersonal. Deshalb empfahl er, die Einrichtung hauptamtlicher Stellen in der Gemeindejugendarbeit zu prüfen und Projekte langfristig anzulegen.

Auch die Kommunale Jugendarbeit verwies auf steigende Anfragen aus den Gemeinden – etwa rund um neue Beteiligungsformate oder die Auswertung von Ergebnissen. Weitere Fortbildungsveranstaltungen sind geplant. Das große Interesse zeigt: Kinder- und Jugendbeteiligung entwickelt sich im Landkreis zu einem bedeutenden Zukunftsthema.

