SPD nominiert Silvia Gross als Landratskandidatin – „Mehr Landkreis als Lanz“
REGENSBURG. Die Landkreis-SPD hat bei ihrer Delegiertenversammlung am Samstag in Mariaort eine wichtige Weiche für die Kommunalwahlen 2026 gestellt: Mit großer Mehrheit wurde Silvia Gross aus Nittendorf zur Landratskandidatin nominiert. Die 52-Jährige soll künftig für die Sozialdemokraten ins Rennen um den Chefsessel im Landratsamt gehen.
40 Delegierte kamen zusammen, um die Personalentscheidung zu treffen. Kreisvorsitzende Gaby Griese-Heindl hob in ihrer Begrüßung die hohe Bereitschaft der SPD-Mitglieder hervor, sich auf der Kreistagsliste zu engagieren. Die finale Entscheidung über diese Liste will der Kreisvorstand noch vor der Sommerpause treffen.
Silvia Gross, Mutter dreier Kinder und beruflich Geschäftsführerin der SPD-Stadtratsfraktion in Regensburg, zeigte sich kämpferisch und motiviert: „Ich habe gelernt, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden. Deshalb stehe ich heute hier.“ Geprägt durch persönliche Schicksalsschläge und Auslandserfahrungen – darunter ein Aufenthalt in Kamerun während ihres Theologiestudiums – steht sie für soziale Gerechtigkeit und politisches Engagement gegen rechte Strömungen.
Inhaltlich will Gross unter anderem für eine bessere Kinderbetreuung, eine starke Kreisklinik in Wörth, einen funktionierenden ÖPNV sowie sozialen Wohnungsbau kämpfen. Die Entwicklung der Kreisumlage sieht sie kritisch: Diese lasse den Kommunen kaum noch Spielraum für eigene Projekte. Mit einem Seitenhieb auf die medienpräsente Amtsinhaberin versprach sie „mehr Landkreis als Lanz“.
Mit 89,74 Prozent Zustimmung wurde Gross offiziell nominiert – begleitet von langanhaltendem Applaus. Unterstützt wird sie von einem engagierten Wahlkampfteam sowie 70 Kandidatinnen und Kandidaten auf der SPD-Kreistagsliste. Das Wahlprogramm soll noch vor der Sommerpause vorgestellt werden.

Foto: Madlen Melzer / SPD Regensburg-Land